Pflanzenraritäten: Wunderblume

Bild von Petra Göschel auf Pixabay

Die Wunderblume (Mirabilis jalapa) gehört zu den Wunderblumengewächsen und stammt ursprünglich aus dem tropischen Mittelamerika, wahrscheinlich Mexiko. Im Jahr 1525 gelangten die ersten Pflanzen nach Europa.

Heute ist sie in vielen tropischen Regionen verbreitet und wird auch in Europa als Zierpflanze geschätzt. Die ausdauernde buschige Pflanze, die bei uns nur einjährig kultiviert wird, hat gestielte herzförmige Blätter und fünfzipflige Röhrenblüten.

Die Blüten öffnen sich erst am Spätnachmittag und schließen sich in der Morgendämmerung. Blüten halten nur einen Tag, aber sie erscheinen massenhaft, so sind immer genug vorhanden. Geöffnet verströmen sie einen zarten Duft, der viele Nachtfalter anlockt. Blütenfarben sind weiß, rosa, kräftig pink und gelb. Besonders interessant sind zweifarbige Blüten. Die Tatsache, dass auf der Pflanze oft unterschiedlich gefärbte Blüten erscheinen, verdankt die Wunderblume ihren Namen. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.

Die Pflanzen sind sehr robust, gesund und wenig anfällig für Krankheiten. Schädlinge treten eher selten auf, es sind nur Blattläuse bekannt. Wichtig ist ein passender sonniger, windgeschützter Standort. Am besten gedeihen Wunderblumen in sehr sandigen, leichten Substrat. Nährstoffe und Wasser benötigen die Pflanzen reichlich. Wunderblumen eignen sich gut als Kübelpflanzen. Das Gefäß muss genügend Platz bieten, standfest sein und regelmäßig gegossen werden.

Die Aussaat erfolgt von März bis Mai in Pflanzgefäße mit Anzuchterde. Bei 18 bis 20°C keimen die Samen nach 10 bis 12 Tagen. Etwa zwei Wochen danach werden die Sämlinge in ca. 10 cm-Töpfe pikiert und bei 15 bis 18°C hell und sonnig weiter kultiviert. Ab Mitte Mai kann man im Abstand von mindestens 50 cm auspflanzen. Eine Aussaat ins Freie ist in günstigen Lagen auch ab Mitte Mai möglich. Die sich entwickelnden Büsche können bei guter Pflege bis 1 m hoch wachsen, geschnitten werden sie nicht.

Nach dem ersten Frost im Herbst stirbt die Pflanze oberirdisch ab. Im Boden haben sich Wurzelknollen gebildet. Diese auszugraben ist etwas schwierig, da sie tief wurzeln. Man muss die Grabegabel verwenden und tief in die Erde gehen. Je älter die Knollen sind, umso fester verankern sie sich. Sie können in trockenem Sand – ähnlich wie Dahlien – gelagert und im Frühjahr erneut kultiviert werden.

Alles in allem sind Wunderblumen dankbare Blühpflanzen, die in keinem Garten oder auf keiner Terrasse fehlen sollten.

Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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