Pflanzenraritäten: Weidenblättrige Sonnenblume

Bild von Annette Meyer auf Pixabay

Manche Pflanzen blühen selten oder nie und haben doch eine große Ausstrahlungskraft. Solch eine Pflanze ist die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salicifolius). Sie ist eine von etwa 75 Sonnenblumen Arten und gehört zur Familie der Korbblütler. Allerdings ist sie eine ausdauernd wachsende und horstbildente Staude. In den 1830er-Jahren wurde die Weidenblättrige Sonnenblume von Nordamerika nach Europa gebracht. Sie ist eine typische Solitärstaude für exponierte Standorte in Verbindung mit Baulichkeiten, wo ihre Tracht gut zur Geltung kommt. Gern steht sie auch in der Nähe von Teichufern.

Die Pflanze bildet glatte, grüne oder rotbraun angelaufene Stiele. Diese sind bis zur Spitze ziemlich dicht mit auffällig langen und schmalen Blättern besetzt. Die Blätter werden 20, manchmal bis 30 cm lang und sind nur 1 cm breit. Die alljährlich austreibenden Blütenstiele erreichen bei guter Pflege und idealem Standort die beachtliche Höhe von 2 bis 3 m.

Die ganze Tracht der Pflanze hat das gewisse Etwas und wirkt extravagant. Blüten sind da gar nicht das Besondere. Sie erscheinen ohnehin recht spät, erst im Verlauf von September bis Ende Oktober. In manchen Jahren kommt es nicht zur Blüte. Die in großen Büscheln sich öffnenden Blüten sitzen ganz am Ende der Stängel, die sich erst kurz vorher verzweigen. Meist werden 12 und mehr Blütenköpfe gebildet. Der Blütendurchmesser liegt bei 5 cm, die Blütenfarbe ist rein gelb. Die Blüten locken viele Insekten an.

Die Bodenansprüche sind gering. Es reicht ein mäßig nährstoffreicher Standort, der durchlässig und eher trocken sein sollte. Auf zu nährstoffreichen oder gar überdüngten Böden leidet die Standfestigkeit und die Staude muss zusätzlich gestützt werden. Die Weidenblättrige Sonnenblume bevorzugt ein neutrales bis schwach alkalisches Substrat.

Obwohl sie von trockenen Plätzen in nordamerikanischen Prärien stammt, verträgt sie auch etwas feuchteren Boden. Auf jeden Fall muss sie frei und sehr sonnig stehen.

Die starken Pflanzenstiele werden im Spätherbst, besser noch im Frühjahr zurück geschnitten. Pflanzzeit ist im Frühjahr. Der Platzbedarf liegt bei 1-2 m². 

Alle drei bis vier Jahre empfiehlt es sich die Staude zu teilen. Bester Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr. Durch eine Teilung wird die Staude verjüngt und zugleich auch die übermäßige Ausbreitung verhindert. Eine Aussaat ist möglich, besser ist es, Jungpflanzen im Fachhandel zu erwerben.

Wer etwas Besonderes, zugleich Winter hartes und unverwüstliches für seinen Kleingarten sucht, sollte sich für diese Staude entscheiden.

Rainer Proksch,
Gartenfachberater der Fachkommission des SLK

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