Pflanzenraritäten: Diptam

Bild von Helga Kattinger auf Pixabay
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Der rote Diptam und seine schöne weiße Form (Diptam albiflorus) erzwingen sich in Stein – und Naturgärten rechte Plätze und halten sich dort Jahrelang.

Sonnig bis prall sonnig stehend, ist die Staude ein Durstkünstler, der kalkhaltigen Boden liebt, der aber auch Lehm- und Humusanteile besitzen sollte, trotzdem aber nicht dauerfeucht bleibt.

Den Diptam führte sein Weg durch Mittel-und Südeuropa bis nach China und Korea.

Die sternförmigen Blüten stehen in Ährenform auf einem 70 bis 100 cm hohen Stiel, dessen Blattwerk sich bis in den Herbst hinein frisch hält und die Pflanze ziert.

Nach der Blüte entwickelt Diptam, im Volksmund der Brennende Busch genannt, sternförmige Kapselfrüchte. Diese bestehen aus fünf Fächern, in denen sich jeweils zwei bis drei kleine schwarze Samen befinden. Sobald diese reif sind werden sie mit Wucht aus dem Inneren herausgeschleudert. Die Früchte halten sich bis zum Herbst an der Staude und werden getrocknet gerne für winterliche Dekorationen verwendet.

Die solitär stehende Pflanze blüht meist im Juni und ist auch für den Schnitt geeignet.

Die Vermehrung sollte nur aus Saatgut erfolgen. Das Teilen des Wurzelstocks ist zwar möglich, aber nicht zu empfehlen. Die Stammpflanze erholt sich in der Regel nicht davon und geht ein. Der Brennende Busch wird im Herbst durch Aussaat im Freiland vermehrt. Die Samen entnimmt man rechtzeitig aus den Kapselfrüchten. Danach werden die Lichtkeimer zeitnah ins Beet gebracht. Werden sie über längere Zeit aufbewahrt benötigen sie einen zusätzlichen Kältereiz, um zu keimen. Die Sämlinge des Diptams benötigen ca. drei bis vier Jahre bis zur ersten Blüte. Die Keimung kann bis 18 Monate dauern. Besser ist es die Staude im gut sortierten Fachhandel zu erwerben.

Diptam var. caucasius ist noch starkwüchsiger und großblütiger mit seiner rosa Blüte. Er blüht im Juli und wird 1,2 bis 1,5 m hoch.

Diptam ist eine Duftpflanze. Die ausströmenden ätherischen Öle erzeugen einen kurz dauernden Würzgeruch. Dieser ist das Vorspiel für eine grünliche Flamme, die man abends über den Blüten entzünden kann.

Vorsicht! Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, sollten den Hautkontakt mit der Pflanze vor, während und nach der Blütezeit vermeiden. Es könnte ansonsten bei empfindlichen Personen zu Rötungen und Ausschlägen kommen.

Die Pflanzenstiele werden im Herbst bis zur Basis zurück geschnitten. Ein Winterschutz ist nicht erforderlich. Der Platzbedarf für ausgewachsene Stauden beträgt ca. 1 m².

Wenn der Standort und die Bodenverhältnisse stimmen werden kaum Krankheiten auftreten. Wenn eine Gefahr für die Pflanze besteht, dann sind es Nacktschnecken. Im Frühjahr können Sie an den Jungpflanzen und Neuaustrieben großen Schaden anrichten.

Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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