Wie der Name schon hervorgeht, ist das Syrische Brandkraut in Kleinasien, vor allem in Syrien und der Türkei beheimatet. Es gehört zu den Lippenblütengewächsen. Auch im südlichen Europa ist es in der freien Natur anzutreffen. In diesen Gebieten wächst die Staude in Höhen von 300 bis 1700 Metern über dem Meeresspiegel. Der schottische Naturforscher Dr. Alexander Russell hatte diese Pflanze erstmals in seinem Werk “Die natürliche Geschichte von Aleppo” im Jahr 1756 als Zeichnung dargestellt. Verschiedene Botaniker brauchten eine gewisse Zeit, um zu erkennen, dass es sich um eine eigene Phlomis-Art handelte. Ihr wurde zu Ehren des Autors der Namen „Phlomis Russeliana“ gegeben. Auch im Deutschen findet sich gelegentlich noch die Bezeichnung Russel-Brandkraut.
In der freien Natur ist das Syrische Brandkraut in Nadelwäldern und Laubwäldern, sowie auf Kahlschlägen anzutreffen. Es steht gern inmitten von Haselnusssträuchern. Die Staude mag Freiflächen und Felssteppen und wächst auch gerne am Gehölzrand, wenn der Boden trocken und ausreichend Sonnenlicht vorhanden ist. Daher benötigt sie im Garten einen sonnigen Standort, ist aber insgesamt sehr anpassungsfähig. Insbesondere für Lagen an Südwänden eignet sie sich besonders gut. Aber auch in Gesellschaft mit Gehölzen lässt sich der pflegeleichte Bodendecker gut kombinieren. Das Syrische Brandkraut hat graugrünes Laub mit großen, herzförmigen Blättern, die filzig behaart sind und im Winter grün bleiben. Die Blätter wachsen bis etwa 30 cm Höhe, während die Blüten meist um 100 cm hoch wachsen. Das Brandkraut bildet Ausläufer und ist stark wüchsig, so dass sich dichte Teppiche bilden. In der Hauptblütezeit von Juni bis Juli öffnen sich die goldgelben Blüten. Dabei bilden sich die lippenförmigen Blüten auf mehreren Etagen aus und verzweigen sich teils, was eine sehr hübsche Wirkung hat.
Im Herbst werden die winterfesten Stauden nicht zurückgeschnitten, denn auch im Winter stellen sie einen hübschen Winterschmuck dar. Die mit einem Quirl besetzten Stängel sind auch im winterlichen Garten eine besondere Augenweide. Im Frühjahr putzt man lediglich die vertrockneten Blätter aus. Eine einmalige Düngergabe ist dann ausreichend. Die Pflanze vermehrt sich überwiegend durch Selbstaussaat. Eine Vermehrung ist durch die Teilung der Ausläufer wesentlich effektiver. Schon nach kurzer Zeit bildet sich wieder die gelbe Blütenpracht und lockt die Honigbienen zum Nektarsammeln. Wenn das Syrische Brandkraut gut kultiviert wird ist es eine Pflanze, die den Garten über das ganze Jahr schmückt.