Pflanzenraritäten: Süßkartoffel / Batate

Bild von Chang Min SHIN auf Pixabay

Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist eine sehr alte Kulturpflanze und gehört zu den Windengewächsen. Sie wird in den Tropen und Subtropen der verschiedenen Erdteile, vor allem in Südamerika angebaut. Sie stammt aus Mittelamerika und den nördlichen Gebieten Südamerikas.

Wildwachsende Süßkartoffeln sind nicht bekannt. Von alters her wurden sie in Japan und China in Kultur genommen, wo sie bis heute am stärksten verbreitet sind. Nach Europa kamen sie durch Kolumbus und gelangten so 100 Jahre vor den Kartoffeln hierher. Auf größeren Flächen werden Süßkartoffeln meist nur in Spanien angebaut. Sie gedeihen auch in allen Weinbaugebieten Mitteleuropas und auch in unseren Kleingärten.

Die Pflanze ist ausdauernd, kann in unseren Kulturen aber nur einjährig gezogen werden. Sie bildet 2 bis 3 m lange, kriechende Stängel mit gestielten Blättern und rötlichen oder zartvioletten Blüten, die denen der Winden ähneln. Die Blätter und die Blüten sind sehr dekorativ und ein Blickfang für Besucher der Gartenanlage. Die Frucht ist eine Kapsel, die nur wenige oder gar keine Samen enthält. Die Wurzelsprosse verdicken sich zu länglichen, an der Oberfläche gelblich weißen oder purpurfarbenen, im Inneren weißlichen oder gelblichen Knollen. Ein Pflanzenbüschel bildet 8 bis 10 Knollen mit einem Gesamtgewicht von 2 bis 5 kg aus. Bei den Süßkartoffeln ernten wir im Herbst alle Knollen. Die Ernte erfolgt bei trockenem Wetter, weil sonst die Knollen leicht verderben.

Das Fleisch der Knollen ist sehr nährreich. Es enthält eine erhebliche Menge an Stärke (9-15 %), Zucker (6-7 %) und Provitamin A (vor allem die gelbfleischigen Sorten). Die ganze Pflanze ist einschließlich der Knollen mit Milchgefäßen durchsetzt, die einen bitteren Saft enthalten. Durch Auswaschen oder Kochen verliert sich der bittere Geschmack jedoch. Die Knollen werden wie Kartoffeln verwendet. Gekocht oder gebacken und leicht gesalzen schmecken sie angenehm süß; von hier leitet sich auch der Name ab.

Die Süßkartoffeln sind ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Stärke, Stärkemehlen und Spiritus. Das Kraut und die Knollen sind ein ausgezeichnetes Futtermittel. Die Pflanze ist sehr ertragreich. Die jungen Blätter werden in manchen Gegenden als Salat oder wie Spinat zubereitet.
Im „Ideen-Garten” des „Vereins für naturgemäße Gesundheitspflege” (Nat´l) und in meinem Garten gelang es, Süßkartoffeln erfolgreich anzubauen.

Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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