Pflanzenraritäten: Schmucklilien

Bild von congerdesign auf Pixabay
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Die Schmucklilie (Agapanthus) gehört zur Familie der Lauchgewächse. Der Name Agapanthus setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „agape“ (Liebe) und „anthos“ (Blume) zusammen. Liebesblume ist also die wörtliche Übersetzung des botanischen Namens. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird aber der Name „Schmucklilie“ verwendet.

Die Schmucklilie ist ausschließlich an den Küsten von Südafrika beheimatet, wo sie auch als Heilpflanze genutzt wird. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie von der Südspitze Afrikas von holländischen Seefahren nach Mitteleuropa gebracht. Die wunderschöne und weitgehend winterharte Schmucklilie gehört schon seit vielen Jahren zu den beliebtesten Garten- und Kübelpflanzen, auch auf Balkonen und Terrassen.

Sie ist eine ausdauernde, krautige und mehrjährige Blütenstaude, bildet Rhizome als Überdauerungsorgane in der Art eines unterirdischen Sprossensystems. Der Blütenstand ist eine Dolde, bestehend aus vielen trichterförmigen Einzelblüten. Diese sitzen auf 5 bis 8 cm langen Stielen. Die Blütendolden ragen an einem 50 bis 100 cm langen Blütenschaft über das Blattsystem hinaus. Blütezeit ist von Juni bis August. Je nach Art und Sorte kann die Farbe der Blüte zwischen verschiedenen Blau-, Violett- oder Weißtönen variieren. Die Wuchshöhe ist arten- und sortenabhängig. Nach der Blüte bilden sich Kapselfrüchte mit vielen schwarzen Samen, die ölhaltig sind.

Schmucklilien werden in zwei Gruppen unterschieden, die immergrünen und die nicht immergrünen. Letztere ziehen im Herbst bodeneben ein, überwintern als Wurzelstock und treiben im Frühjahr wieder aus. Die immergrünen Sorten haben besonders breite und oft sehr lange Blätter, bis zu 75 cm lang. Die nicht immergrünen Sorten haben dagegen schmalere Blätter, die je nach Sorte bis zu 25 cm lang sein können. Der Blattrand ist bei beiden Gruppen glatt.

Schmucklilien sind anspruchslose und pflegeleichte Garten- und Kübelpflanzen, sofern man ihnen einen hellen, sonnigen Standort und nährstoffreiche und durchlässige Gartenböden bietet. Schwere Lehmböden sind ungeeignet. In der Wachstumszeit sollte die Staude viel gegossen und regelmäßig gedüngt werden, damit sie auch reichlich blüht. Damit das Wasser immer gut abzieht, kann man dem Gartenboden Sand oder Kies beimischen. Zu schattige Plätze wirken sich nachteilig auf die Blütenbildung aus.

Da nur alte und gut eingewurzelte Pflanzen üppig blühen, sollte die Staude möglichst selten verpflanzt oder umgetopft werden. Sie kann jahrzehntelang am gleichen Standort oder im gleichen Kübel verbleiben. Nicht winterharte Sorten werden vorzugsweise in Kübeln gehalten und während der kalten Jahreszeit fachgerecht überwintert.

Die Pflanzung von Schmucklilien sollte im Frühjahr bis spätestens Sommer durchgeführt werden. So kann sie gut einwachsen und kommt besser über den ersten Winter. Ein Winterschutz in Form einer Laub- oder Mulchdecke ist empfehlenswert.

Während der kalten Jahreszeit sollten die in Kübeln kultivierten Pflanzen an einem kühlen Ort überwintert werden bei max. 8°C. Dabei ertragen sie auch ein paar wenige Minusgrade. Der Überwinterungsplatz von immergrünen Sorten sollte zudem hell und frei von Zugluft sein. Der Wasserbedarf wird während dieser Zeit reduziert. Trotzdem dürfen die Pflanzen nicht austrocknen. Die einziehenden Sorten in Pflanzgefäßen werden in einem dunklen, kühlen Raum überwintert. Sie benötigen den ganzen Winter über sehr wenig Wasser. Die Bildung des Blütenansatzes findet im Winter statt. Je kühler die Überwinterung stattfindet, desto reicher fällt die Blütenfülle im Sommer aus.

Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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