Zieringwer (hedychium gardnerianum), auch Schmetterlingsingwer oder Kahili-Ingwer genannt, ist sehr robust. Er hat alle Vorzüge, die eine Zierpflanze haben sollte. Sein Aussehen ist tropisch, die duftenden Blüten riesig und die Früchte auffällig orange-rot gefärbt. Er stammt aus Nepal, Pakistan und dem Ost-Himalaya. Bei aller Exotik ist der Zieringwer ausgesprochen hart im Nehmen. Ein paar Frostgrade können ihm deshalb nichts anhaben.
Zieringwer bringt seine maximal mannshohen Triebe aus dicken Wurzelstöcken. Diese werden im warmen Raum vorgetrieben und mit nur wenig Erde bedeckt ab Mitte Mai in den Boden gelegt. Geeignet sind mittelschwere humose Erdmischungen. Nach ca. drei Wochen zeigt sich der Austrieb.
Die Blätter an den Trieben sind länglich oval zugespitzt, 20 bis 40 cm lang sowie 10 bis 15 cm breit und unterseits dünn behaart. Im Spätsommer, etwa von August bis September, erscheinen die bis zu 30 cm langen und 10 cm durchmessenden, zylinderförmigen Blütenständen. Auf diesen öffnen sich dicht an dicht stehende gelbe, süß duftende Blüten, aus denen lange rote Staubfäden wie Schnurrbarthaare herausschauen. Später bilden sich orangeschalige Früchte, die aufplatzen und ihren Blick auf feuerrote Samen freigeben. Die Blüten haben einen angenehmen Duft und sind ein Blickfang im Kleingarten.
Zieringwer eignet sich gut als Kübelpflanze, für den Wintergarten und für die Kultivierung im Kleingarten. Ausgepflanzt im Garten erreichen die Pflanzen bis zu 2 m Höhe. Als Kübelpflanze bleibt sie meist etwas niedriger. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und etwas windgeschützt sein. Bei längeren Regenperioden sollten die Pflanzen von oben geschützt werden können. Die recht große Pflanzenmasse erfordert eine ausreichende Düngung. Eine wöchentliche flüssige Düngung ist ratsam.
Die Pflanzen können so lange draußen bleiben, bis das Laub abgefroren ist. Der Ballen darf aber nicht durchfrieren. Holt man den Ingwer vor dem Frost in den Wintergarten, so können sich dort bei 10°C bis 15°C den Winter über noch weitere Blütenstände entwickeln. In lichtreichen Zimmern und warm überwintert, bleibt das Laub erhalten.
Steht kein Wintergarten zur Verfügung und das Laub ist abgestorben, können die Wurzelballen völlig dunkel bei etwa 10°C überwintert werden. Bei Kälte ziehen die Blätter ein und treiben im Frühjahr aus den Wurzelstöcken neu aus. Die eingetrockneten alten Blätter werden entfernt.
Typische Krankheiten sind nicht bekannt, auf Blattläuse und Spinnmilben sollte man jedoch achten.
Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes