Die Anziehungskraft des Gartens ist ungebrochen. Und wie es aussieht, wird die Gemeinde der Kleingärtner in den nächsten Jahren weiter zunehmen: Gartenarbeit kontra Freizeitstress.
Heute wird die Gesamtgartenfläche mit 930 000 Hektar angegeben. Dies entspricht 2,6 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands. Vier Millionen Menschen nutzen intensiv die weit über 1 Million Kleingärten, deren Pächter in verschiedenen Vereinen organisiert sind. Die Wartelisten für Kleingärten sind lang.
Gartenpflege umfasst viele Maßnahmen
Hierbei stehen bei 45 Prozent der Kleingärtner die Pflege des Gartens im Vordergrund. Viele Arbeiten gehören dazu. Säen und Pflanzen zur rechten Zeit, gesunde Bodenpflege, Düngen, Bewässern und die Baumpflege. Alles wichtige Voraussetzungen für das kräftige und sichere Gedeihen der Pflanzen. Doch oft reicht auch die aufwändigste Pflege nicht aus, um die Pflanzen vor tierischen und pilzlichen Schaderregern sowie vor besonders Platz greifenden Wurzelunkräutern zu schützen. Dann sind mitunter wirksame Pflanzenschutzmittel angesagt. Insgesamt gesehen spielen diese aber im Haus -und Kleingartenbereich eingesetzten Mittel eher eine kleine Rolle. Sie machen weniger als 1 Prozent der in Deutschland vor allem in der Landwirtschaft eingesetzten Wirkstoffmenge aus.
Mit der mechanischen Bekämpfung von Wurzelunkräutern wie Quecke, Distel, Brennnessel, Giersch und Winde lässt sich keine dauerhafte Wirkung erzielen. Ganz im Gegenteil. Kleine Teile des weit verzweigten Wurzelgeflechts schlagen aus und wachsen selbständig weiter. Hier helfen Blattherbizide, die die lebenserhaltenden grünen Pflanzenteile absterben lassen. Die Herbizide selbst werden im Boden durch Mikroorganismen abgebaut.
Ein anderes Ärgernis im Garten, deren Ursachen Nässe, saurer Boden, Schatten man nicht immer abstellen kann, ist das Moos im Rasen. Es drängt den Anteil der Feingräser zurück, mit denen die Trittfestigkeit der Grasnarbe erreicht wird.
Der Bodenversauerung kann im Herbst mit Kalkgaben (10 kg / 100 m2) entgegengewirkt werden.
Bei einem aktuellen Moosbefall helfen Moosbekämpfungsmittel, die vorwiegend Eisen-II-Sulfat enthalten, eigentlich ein Pflanzennährstoff, der aber vom Moos nicht vertragen wird. Auch auf den im Garten integrierten nicht befestigten Wegen sind diese Blattherbizide geeignete Mittel, um den Unkrautbewuchs wirksam zu beseitigen. Auf keinen Fall dürfen Herbizide auf befestigten Wegen mit direktem Zugang zur Kanalisation eingesetzt werden.
Keine Gefahr für Tiere – bei sachgerechter Anwendung
Die meisten Kleinpackungen sind nicht als Gefahrstoff eingestuft, stellen also bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine Gefahr für Mensch, Haustier oder Umwelt dar. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sollte man aber Kinder und Haustiere bis zum Antrocknen des Spritzbelags von behandelten Flächen fernhalten.
Ausnahme: Wühlmausköder sind als Gefahrstoffe eingestuft. Sie sollten deshalb so ausgelegt werden, dass sie auch für Vögel und Haustiere nicht erreichbar sind. Selbstverständlich ist es verboten, bienengefährliche Mittel bei blühenden Pflanzen (auch Unkräuter) anzuwenden. Diese Mittel sind auf der Packung entsprechend gekennzeichnet. Manche dieser Mittel können nach dem täglichen Bienenflug, nach 23 Uhr angewendet werden.