Giftpflanzen im Kleingarten: Stechapfel

Bild von M W auf Pixabay

Bezeichnungen: Für die Pflanze gibt es verschiedene Namen, u.a. Weißer und Gemeiner Stechapfel, Donnerkugel, Hexenkraut, Schwarzkümmel und Stachelnuss.

Geschichte: Bereits um ca. 300 v.Chr. berichtete man von der narkotischen und giftigen Wirkung des Gemeinen Stechapfels und es existieren Überlieferungen, wonach um 1000 n.Chr. die Pflanze erstmals medizinisch eingesetzt wurde.

Vorkommen: Die Pflanze ist weltweit zu finden, besonders an Wegerändern und Waldwegen sowie in vernachlässigten Gärten.

Beschreibung: Die einjährige Pflanze wächst von 20 bis mehr als 100 cm aufrecht in die Höhe. Dabei bleibt der Stängel kahl und verzweigt sich gabelartig mit unregelmäßig buchtig gezähnten Blättern. Die Blüten stehen einzeln und aufrecht mit kurzem Stiel. Sie können bis zu 10 cm lang werden und sind an der weiß-violetten Färbung mit trichterförmigem Saum und fünf Zipfeln zu erkennen. Die Frucht erreicht Walnussgröße. Die Samen reifen in einer stacheligen, eiförmigen Kapsel heran, die innenseitig vierlappig ist und bei Ausreifung braune Farbe beinhaltet. Die nierenförmigen Samen sind braun bis schwarz.

Blütezeit: Die Blütezeit reicht von Juli bis August und die Früchte sind zwischen Juli und Oktober zu erwarten.

Giftige Teile: Im Grunde alle Pflanzenteile, jedoch Samen, Blüten, Blätter und Wurzeln sehr stark.

Symptome: In 50 bis 70% der Vergiftungsfälle treten 15 bis 30 Minuten nach Aufnahme von Pflanzenteilen Gesichtsrötung, Pulsbeschleunigung, trockene Schleimhäute, Erweiterung der Pupillen, Halluzinationen und im Extremfall Atemlähmung auf.

Erste Hilfe: Aufgenommene Pflanzenteile aus dem Mundbereich entfernen. Viel Flüssigkeit verabreichen. Sofort Notarzt alarmieren.

Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des SLK

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