Giftpflanzen im Kleingarten: Amerikanische Kermesbeere

Bild von Goran Horvat auf Pixabay

Diese Zierpflanze trifft man in unseren Kleingärten und Anlagen sehr häufig an, da der Samen dieser Pflanze von unseren heimischen Vögeln verbreitet wird. Das Gewächs ist meist an Gartenzäunen zu sehen, weil die Tiere die Kerne (Samen) nicht verdauen können und sie an diesen Stellen oft ausscheiden. Die Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana) ist in Nordamerika beheimatet.

Beschreibung: Bis zu zwei Meter hohe Stauden mit purpurrotem, aufrechtem und verzweigtem Stängel, grünlich weißen Blüten mit zehn Staubblättern und zehn verwachsenen, meist stehenden Fruchtblättern. Später hängen sie bogenförmig herunter und die Trauben sehen tief schwarz aus. Blütezeit ist Juni bis August, Fruchtzeit Juli bis Oktober. Die Wurzeln sind rübenförmig.

Giftige Teile: An dieser Pflanze sind alle Teile giftig, besonders die Beeren (Samen) und die Wurzeln.

Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Triterpensaponine (z.B. Phytolaccatoxin) und weitere Saponine. Mehr als zehn rohe Kermesbeeren wirken beim Erwachsenen toxisch, bei Kindern reicht dementsprechend bereits eine geringere Beerenzahl aus.

Symptome: Die Pflanzenaufnahme kann zu Übelkeit, Erbrechen und starken Durchfällen führen. Nach Aufnahme größerer Pflanzenmengen sind Krämpfe möglich. Der Pflanzensaft kann Hautreizungen bewirken.

Erste Hilfe: Entfernung der Pflanzenteile aus dem Mund, anschließend reichlich trinken. Bei den ersten Symptomen auf jeden Fall einen Arzt konsultieren.

Fazit: Diese Pflanze sollte, insbesondere zum Schutz von Kindern, unbedingt aus den Gärten und Kleingartenanlagen entfernt werden !

Olaf Weidling – Gartenfachkommission

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