Giftpflanzen im Kleingarten: Kirschlorbeer

Bild von Ulrike Leone auf Pixabay

Geschichte: In der griechischen Mythologie stellt der Gott der Sonne und der Schönheit, Apollon, Daphne nach. Um ihm zu entkommen, wirft sie sich in die Arme ihrer Mutter, der Erde. Die Erde öffnet sich und schließt sich im richtigen Moment wieder. Und am selben Ort beginnt ein Lorbeer zu wachsen. Seit dieser Zeit gilt der Lorbeer in der griechisch-römischen Welt als das Symbol des Sieges. Siegreiche Athleten tragen einen Kranz aus Lorbeer. Ebenso Kaiser von Julius Cäsar bis zu Napoleon dem Ersten.

Vorkommen: Seine Heimat sind das nördliche und östliche Mittelmeergebiet sowie der Kaukasus. Häufiger Zierstrauch in unseren Kleingärten, der oft in Form von Hecken zu finden ist.

Beschreibung: Der Kirschlorbeer wächst als Strauch 2 bis 4 m hoch. Er hat weiße, 8 mm große, duftende Blüten, die in etwa 12 cm langen Trauben stehen. Die Blütezeit ist von April bis Mai, mitunter auch noch einmal im September. Im August und September entwickelt der Strauch seine fleischigen, ovalen (kirschähnliche) Steinfrüchte, die zuerst grün sind und sich später schwarz verfärben. Die Blätter des Kirschlorbeers sind ledrig-glänzend, dunkelgrün, haben eine längliche ovale (lorbeerähnliche) Form und werden 8 bis 15 cm lang. Sie sind wintergrün und riechen beim Zerreiben nach Bittermandelöl.

Blütezeit: April bis Mai.

Giftige Teile: Alle Pflanzenteile, besonders junge Blätter und Samen, jedoch kaum das Fruchtfleisch.

Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Blausäurehaltige Verbindungen, wie Prunasin, das in jungen Blättern eine Konzentration bis über 2% erreichen kann. Nach der Aufnahme von mehr als drei Früchten kann mit Vergiftungserscheinungen gerechnet werden.

Symptome: In etwa 5% der Vergiftungsfälle treten Symptome auf, u.a. Kratzen in Mund und Rachen, Gesichtsröte, Erregung sowie eventuell Herz- und Kreislaufprobleme. Eine Blausäure-Vergiftung ist nur im Extremfall nach dem Zerkauen vieler Samen und Blättern möglich.

Erste Hilfe: Pflanzenteile aus dem Mund- und Rachenbereich entfernen bzw. ausspeien und reichlich zu trinken geben.

Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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