Geschichte: Die Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) kommen aus den subtropischen Regionen Mittelamerikas, gedeihen dort aber in höheren Lagen. Zunächst wurde die Feuerbohne mit ihren schönen roten Blüten als Zierpflanze gehalten.
Im 17. Jahrhundert brachte man sie auch nach Europa mit. Bis ins 18 Jahrhundert galten ihre Hülsen und Samen als ungenießbar. Die leuchtend hellrote Blüte ist der Namensgeber für dieses Gewächs.
Vorkommen: Beheimatet im tropischen Mittelamerika. In Mitteleuropa wird die Feuerbohne als Kletterpflanze an Spalieren von Terrassen und Balkon genutzt, in Gärten als Zier- und Gemüsepflanze.
Beschreibung: Einjährig gezogen, bis 4 m lang rankende Pflanze mit leuchtend scharlachroten, weißen oder weiß-roten Blüten in wenig blütigen, gestielten Trauben. Die Früchte sind ca. 20 bis 30 cm lang, behaarte Hülsen mit lila, dunkel marmorierten Bohnen. Blätter dreizählig, Teilblättchen breit, zugespitzt.
Blütezeit: Juni bis September
Giftige Teile: Vorwiegend die rohen Früchte, gekocht sind sie ungiftig.
Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Vorwiegend das Phasin (giftige Eiweißverbindung). Mehr als eine gegessene rohe Bohne bei Kindern und 4 bis 6 Bohnen bei Erwachsenen können toxisch wirken. Das Phasin wird durch den Kochprozess vollkommen zerstört.
Symptome: Große individuelle Unverträglichkeit! Aufgetreten sind nach roher Bohnenaufnahme in ca. 30 % der Vergiftungsfälle Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. In schwereren Fällen stellten sich blutiges Erbrechen, Schüttelfrost, Koliken und Krampfanfälle ein. Die Symptome werden als Bohnenkrankheit bezeichnet. Sehr selten treten bereits nach Berührungen der Pflanzen Hautausschläge (Bohnenkrätze) auf.
Erste Hilfe: Reichlich Flüssigkeit verabreichen, betroffene Hautpartien abwaschen.
Hinweise: Bei o.g. Symptomen schnelle Arztvorstellung. Auftreten der Symptome nur nach Aufnahme roher Bohnen, also vorwiegend bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen Rohkostanhängern.
Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes