Tomatenanbau: Schädlinge, Düngung und Lagerung

Bild von Pam Carter auf Pixabay
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Schädlinge: Freilandtomaten werden selten von Schädlingen befallen, im Gewächshaus kann es die “Weiße Fliege” Probleme bereiten. Im trockenwarmen Gewächshausklima fühlt sie sich wohl, Bekämpfung mit Spritzmitteln ist schwierig. Einfach und erfolgversprechend ist der Einsatz von Schlupfwespen. Sie können Menschen weder belästigen noch stechen und saugen die Weißen Fliegen aus oder legen ihre Eier in die der Weißen Fliege. Im Fachhandel kann man Bestellkarten kaufen und bekommt wenig später kleine Kartonstreifen mit parasitierten Eiern (“Weiße-Fliegen-Eier”), in die die Schlupfwespe ihre Eier gelegt hat. Man hängt diese im unteren Pflanzendrittel an die Tomatenblätter. Bestellen sollte man beim ersten Auftreten der Weißen Fliege. Spätere Bekämpfung ist schwierig.

Düngung: Die Tomate zählt zu den starkzehrenden Gemüsearten. Vor der Pflanzung sollte halbreifer Kompost oder angerotteter Stallmist (etwa 3 kg/m²) in die oberste Bodenschicht (15 cm) eingearbeitet werden, dazu etwa 80 g/m² Hornspäne. Wichtig für den “Kalifresser” Tomate ist ein ausreichender Bodenvorrat dieses Nährstoffs. Je nach Bodenart sollte der Bodenprobenwert bei 25 bis 35 mg Kali je 100 g Bodenprobe liegen, ansonsten ist eine Düngung mit Kalimagnesia (ca.50 bis 80 g/m²) notwendig. Oft fehlen dem Boden Spurenelemente, das sind u.a. Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor und Molybdän. Sie fördern Wuchs, Fruchtausbildung und Geschmack. Zur Anreicherung mit Spurenelementen helfen Gaben von Urgesteinsmehl. Überdüngung kann ebenfalls Probleme bringen (z.B. Blütenendfäule).

Durch den Antagonismus von Calcium gegenüber Kalium führen zu hohe Kalium-Werte im Boden zum Mangel an Calcium, auch wenn ausreichend Calcium im Boden ist. Durch Calciummangel kann Blütenendfäule entstehen, zu erkennen an schwarzen, verhärteten Zonen am Blütenansatz der Früchte. Außerdem kann Calciummangel auch sekundär durch starke Trockenheit oder zu hohe Feuchtigkeit in Luft und Boden ausgelöst werden. Da Calcium mit dem Transpirationsstrom aufgenommen wird und die Pflanze bei zuwenig oder zuviel Feuchtigkeit nicht ausreichend gelöstes Calcium aufnehmen kann, kommt es ebenfalls zur Blütenendfäule.Tomaten können auch in Containern (mindestens 10 l je Pflanze) oder Säcken mit Kompost- oder nährstoffreicher Blumenerde (2 Pflanzen je 80 l Sack) gezogen und so auf Balkon und Terrasse kultiviert werden.

Kurzzeitlagerung: Tomaten, die nicht reif geerntet werden, können bei 18 bis 30 °C gut nachreifen, hell oder dunkel. Bei über 30 °C unterbleibt die Ausbildung des roten Farbstoffs, und bei unter 10 °C verzögert sie sich.Lagerfähigkeit und -dauer der Tomaten hängen von Sorte und Reifegrad ab. Ausgefärbte Früchte werden bei 8 bis 10°C und 80 bis 90 Prozent relativer Luftfeuchte gehalten. Bei nicht voll ausgefärbten Früchten muss die Lagertemperatur etwas höher, bei 12 bis 15°C, liegen. Bei kühlerer Lagerung können die Früchte glasig werden und an Geschmack verlieren. Tomaten auf keinen Fall im Kühlschrank aufbewahren, da sie sonst stark an Geschmack verlieren. Wie auch andere Früchte, z.B. Zucchini, Paprika und Gurken, sind sie bei Raumtemperatur zu lagern.

Rainer Proksch – Gartenfachkommission SLK

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