Nützlinge im Kleingarten: Spinnen und Käfer

Bild von József Kincse auf Pixabay

Ökologisches Gärtnern steht zunehmend im Mittelpunkt vieler Kleingärtner bei der Bewirtschaftung ihrer Parzellen. Im engen Zusammenhang damit steht die Förderung der Vielfalt der Arten, insbesondere der Nützlinge. Dort, wo Nützlinge gefördert und damit Lebensräume für sie geschaffen werden, kann weitestgehend auf die Bekämpfung der Schädlinge mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) verzichtet werden.

Viele Schädlinge haben als Gegenspieler Nützlinge, so z.B. sind der Marienkäfer und seine Larven bekannt dafür, dass sie Blattläuse, Thripse und Spinnmilben vertilgen. Auch Spinnen fangen und laben sich an Blattläusen und Zikaden.

Man kann die Nützlinge grundsätzlich in etwa 10 Gruppen ordnen: Spinnen, Ohrwürmer, Wanzen, Netzflügler, Käfer, Hautflügler (Wespen, Bienen), Zweiflügler, nützliche Säugetiere sowie Vögel als Nützlinge in unseren Kleingärten. Auf die letztgenannte Gruppe wird im nächsten Beitrag näher eingegangen.

Schwerpunkte im ersten Teil sind Spinnen und Käfer:

Die Spinnen sind nicht Jedermanns Sache. Der in unseren Gärten am häufigsten vorkommenden Gartenkreuzspinne mit der markanten Rückenzeichnung wird oft nachgesagt, dass sie besonders giftig ist. Natürlich lähmt sie ihre Beute, wie Mücken, Fliegen, Motten etc., mit einem Biss. Für Menschen ist sie jedoch völlig ungefährlich.

Die meisten Spinnen bauen Netze und zur Förderung im Kleingarten sollten keine Insektizide eingesetzt und die Netze in Ruhe gelassen werden. Netze allerdings werden nicht von allen Spinnenarten gebaut.

So bauen Krabben- und Laufspinnen keine. Sie haben ausgeklügelte Jagdtechniken, wie Tarnung durch Veränderung der Körperfarbe bei Krabbenspinnen. Auch Laufspinnen sind frei jagende, sehr flache Spinnen. Die Laufspinnen halten sich in niederen Krautschichten und auf Sträuchern sowie Blumen auf.

Wohl kein anderer Käfer erfreut sich solcher Bekannt- und Beliebtheit wie der Marienkäfer. Selbst kleine Kinder haben mit ihm keine Kontaktschwierigkeiten und lassen ihn über die Hände krabbeln. Wir kennen mehrere heimische Arten, wie den Siebenpunktläufer. Es gibt Arten mit nur 2 oder gar 22 Punkten.

Seit einigen Jahren breitet sich auch der Asiatische Marienkäfer aus. Ursprünglich wurde er als Nützling in Gewächshäusern eingesetzt. Er ist weniger wählerisch und vertilgt neben Blattläusen auch Schildläuse und Blattflöhe. Leider ist er nicht nur Nützling, parallel dazu auch Schädling für unsere Pflanzen. Im Herbst fressen die Käfer auch reife Früchte.

Um den Marienkäfer zu fördern, sollten wir in unseren Gärten nicht bei jedem Befall, z.B. von Blattläusen, intensive PSM einsetzen, d.h., eine gewisse Restpopulation an Schädlingen tolerieren, damit sich die Populationen der Marienkäfer weiter entwickeln können.

Aber auch die Erhaltung und Erweiterung von Überwinterungsmöglichkeiten in unseren Gärten (u.a. Hecken, Stein- und Reisighaufen) sind für die Erhaltung und Wiederbesiedlung wichtig. Auch hier sollten keine Insektizide eingesetzt werden, da sie neben den Schädlingen auch die Nützlinge, wie den Marienkäfer, töten.

Ralf-Peter Fenk – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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