Hoher Besuch im KGV „Kultur“ e.V. – Bundesbauministerin Klara Geywitz betont den Wert von Kleingärten

Holger Große, Vorsitzender des KGV "Kultur" e.V., führt Bundesbauministerin Klara Geywitz durch die Kleingartenanlage. Foto: SLK

Wenn zwei repräsentative PKW mit Berliner Kennzeichen in einer Kleingartenanlage (KGA) bis vor das Vereinsheim fahren, ist das nicht alltäglich. So war es aber am 15. August in der KGA des KGV „Kultur“. Die Bundesbauministerin Klara Geywitz hatte im Rahmen ihrer Sommerreise 2023 den KGV „Kultur“ besucht. Pünktlich 15.30 Uhr war sie da und wurde von Udo Seiffert, Vizepräsident des BDG, begrüßt. Das Kleingartenwesen gehört zum Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und damit zum Zuständigkeitsbereich der Ministerin.

Erster Programmpunkt war eine Gesprächsrunde in dem schmucken Vereinsheim. Dazu hatten sich ca. 30 Personen eingefunden. Darunter waren u.a. Vertreter der Stadtverwaltung, des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde (BDG), des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner (LSK), der beiden Leipziger Kleingärtnerverbände und weiterer Partner sowie die Begleitung der Ministerin. Udo Seiffert und Tommy Brumm informierten zunächst über die Entwicklung und Probleme im Kleingartenwesen. Dabei waren z.B. die unterschiedlichen Situationen in den städtischen Ballungsgebieten und in den ländlichen Bereichen auffallend. Die Bedeutung der KGA für das Klima in den Städten und das Bundeskleingartengesetz waren ebenso Gesprächsthemen.

Die Ministerin würdigte u.a. das ehrenamtliche Engagement der Kleingärtner und verwies darauf, dass das Bundeskleingartengesetz Bestand hat und solange wie sie im Amt ist keine Veränderungen  beabsichtigt sind. Zur Unterstützung der Entwicklungen im Kleingartenwesen soll ein Förderkatalog erstellt werden, der die Fördermöglichkeiten für das Kleingartenwesen aus Programmen der Städtebauförderung ausweist. Die Schaffung von KGA in Ballungsgebieten, wo die Nachfrage steigt, wird bei der Planung als Möglichkeit für Grünflächen nicht ausgeschlossen.

Nachdem Vereinsvorsitzender Holger Große seinen Verein in groben Zügen vorgestellt hatte, wurde bei dem anschließenden Rundgang in der KGA deutlich, welche Leistungen zur Auszeichnung des KGV mit Gold im 25. Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau 2022“ geführt haben. Denn die KGA ist auf den Haupt- und Wanderwegen mit solarbetriebenen Wegebeleuchtungen ausgestattet. Zwischen vielen kunstvollen Objekten befinden sich mehrere Ruhezonen mit Bänken. Es gibt mehrere Themengärten (z.B. Künstlergarten, Museumsgarten, Bienengarten, Märchengarten). Ein Labyrinth mit Barfußpfad und ein großer Kinderspielplatz erfreuen besonders die kleinen Besucher. Seit 2007 wird das Projekt „Tafelgärten in Leipziger Kleingartenanlagen“ erfolgreich realisiert. Gegenwärtig wird in 24 Parzellen Gemüse und Obst angebaut und der Leipziger Tafel taufrisch zur Verfügung gestellt. (seit 25.05.2023 bereits über 800 kg an Erträgen) Die Ministerin war beeindruckt und meinte dazu, dass das Kleingartenwesen viel für die Gesellschaft leiste und eigentlich viel zu leise sei. Das war ein Hinweis für die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit des Kleingartenwesens.

Udo Seiffert faste als Fazit zusammen: „Die Veranstaltung war super und hat das Kleingartenwesen wieder etwas mehr in die Politik gebracht“.

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