Ein ewiges Thema: “Die Höhe von Hecken”

Bild von Mabel Amber auf Pixabay

Eine stete Diskussion wird „vom Zaune gebrochen“, wenn es um die Höhe von Hecken und Abgrenzungen eines Gartens zum Nachbarn oder zum Weg innerhalb der Kleingartenanlage geht. Dabei ist es gar nicht so kompliziert.

Bei den monatlichen Begehungen der Mitglieder der Gartenfachkommission (GFK) des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner (SLK) in den Kleingartenanlagen (KGA) muss immer wieder die Höhe der Hecken beanstandet werden. In den Regelungen einiger Kleingärtnervereine (KGV) sind bereits konkrete Abmessungen für Hecken auf deren Pachtflächen fixiert. Richtschnur ist jedoch die Kleingartenordnung (KGO) des SLK, die jeder Pächter mit Übernahme einer Parzelle als Dokument mit erhält.

In der KGO ist in Pkt. 5.2. eindeutig definiert: „Die Außeneinfriedung der KGA sowie Sichtschutzblenden und Sichtschutzpflanzungen innerhalb der Kleingärten an Sitzflächen dürfen eine Höhe von 1,80 m nicht überschreiten. Einfriedungen zu den Gemeinschaftsflächen und zu den angrenzenden Kleingärten dürfen nicht höher als 1,20 m sein …“.

Zur Erläuterung, diese Maßangaben sind Maximalwerte! Es bedeutet, dass beim Schnitt der Hecken darauf zu achten ist, dass man diese auf ca. 10 cm unter dem festgelegten Wert kürzt (z.B. 1,10 m), damit der Neuaustrieb nicht über das erlaubte Maß hinausgeht.

Dieser sogenannte Formschnitt ist auch unter Beachtung des Vogelschutzes in der Spanne vom 1. März bis zum 30. September erlaubt. Selbstverständlich achtet man auf brütende gefiederte Gesellen!

Der beste Zeitpunkt für einen einmaligen Schnitt der immergrünen Hecke ist nach dem 24. Juni (Johannistag) bis Ende Juli. Ein stärkerer Rückschnitt ist nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28./29. Februar gestattet.

Es ist dabei der sogenannte Trapezschnitt anzuwenden, d.h., die Hecke ist an der Basis breiter als an der Krone, bei einem Neigungswinkel von 5 bis 10°. Damit ist ein ausreichender Lichteinfall gegeben, der einer Verkahlung im unteren Bereich entgegenwirkt. Das Gewächs kann sich besser entwickeln und wird dichter.

Für den Heckenschnitt ist ein gut geschärftes Werkzeug wichtig, um Quetschungen zu vermeiden. Für kleinere Hecken reicht eine Handschere aus.

Noch ein Tipp: Für Neuanpflanzungen sollten nur heimische Gehölze verwendet werden, die von den Vögeln auch als Brutplatz angenommen werden. Dazu zählt nicht die beliebte Thuja, sondern die Hainbuche, Kornelkirsche, Rotbuche, immergrüne Hecken, Blütenhecken wie Liebliche Weigelie, Zierquitte und Fingerstrauch. Auch Hecken mit schöner Herbstfärbung und Früchten, wie Kornelkirsche, Graue Strauchmispel, hat der Fachhandel im Angebot und erfreut im Herbst das Auge.

Bruno Wolber – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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