Der Boden im Kleingarten: Der Mutterboden

Bild von John Mounsey auf Pixabay

Liebe Gartenfreunde, in den nächsten Folgen erfahren Sie, was unter der Bezeichnung „Boden” eigentlich zu verstehen ist und wie man diesen behandeln soll.

Jeder von uns kennt den Begriff „Mutterboden”, der bei vielen Völkern mit einem tieferen Sinn einhergeht. Wenn wir einmal genauer darüber nachdecken, werden wir feststellen, dass der Boden wirklich die Mutter des Lebens auf den Kontinenten ist. Höchst erschreckend ist allerdings, wie sorglos und frevelhaft häufig mit dem wertvollem Gut „Boden” umgegangen wird, sei es durch Unwissenheit oder Fahrlässigkeit. Unser Ziel muss sein, dies zu ändern, denn nur ein gesunder Boden bringt gesunde Früchte für gesunde Menschen. Eine logische Kette. Als „Mutterboden” wird der oberste und fruchtbarste sogenannte Horizont im Boden bezeichnet, dessen Hauptbestandteile ein Gemenge von Sand, Kies und Ton sowie von Humus und Kleinlebewesen ist.

In Millionen von Jahren entstanden aus unterschiedlichsten Ausgangsgesteinen durch Verwitterung (chemische und mechanische), Erosion und organogene Einflüsse, die verschiedensten Böden.

Mechanische Witterungseinflüsse – Hitze, Wasser, Frost, Wind – spalteten die Gesteine auf und die chemische Verwitterung mittels Wasser und Bodensäuren setzte die Zerkleinerung durch Umbau der Substanzen fort. Durch Säuren werden Salze aus dem Gestein gelöst und es wird poröser. Die ausgewaschenen Stoffe verstärken ihrerseits die Lösungskraft des Wassers.

Die biologische Verwitterung beruht vor allem auf dem Einfluss der Pflanzen. Algen, Pilze, Moose und Flechten, die auf nacktem Gestein siedeln und von gelösten Nährsalzen und Sonnenlicht leben. Sie verstärken durch ihre CO2-Bildung (Kohlendioxid) und Ausscheidungen den Verwitterungsprozess. Außerdem darf die Kraft der Pflanzenwurzeln, Gestein zu sprengen, keineswegs unterschätzt werden!

Durch eine allmähliche Anreicherung mit organischen Stoffen von abgestorbenen Pflanzen, Tierkadavern und die Tätigkeit der humusbildenden Mikroorganismen und Kleinlebewesen entstanden dann die unterschiedlichsten Bodenarten. Soweit einige Grundbegriffe zum umfangreichen Thema „Boden”. Bis zum nächsten Mal.

Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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