Der Boden im Kleingarten: Bodenmüdigkeit

Bild von Rajiv Kumar auf Pixabay

Bodenmüdigkeit: Die verminderte Fruchtbarkeit eines Bodens wird als Bodenmüdigkeit bezeichnet. Dieser ertragsmindernde Zustand kann so weit gehen, dass Kulturpflanzen und Wildkräuter einen regelrechten Kümmerwuchs aufweisen. Die Ursachen hierfür können sehr unterschiedlich sein und werden nicht unbedingt nur durch einen Faktor verursacht.

Bodenmüdigkeit ist zu registrieren, wenn am betreffenden Standort über Jahre hinweg nur eine Pflanzengattung bzw. –famile angebaut wird. Auch zu enge Fruchtfolgen sind abträglich. Dem Boden werden immer die gleichen Nährstoffe über die Wurzeln entzogen, er verarmt. Die Wurzeln ihrerseits tragen wachstumshemmende Wurzelausscheidungen in den Boden ein.


Weitere Aspekte sind die Verseuchung durch Nematoden (Fadenwürmer), ein Artenrückgang bei den Bodenorganismen, eine Anhäufung schädlicher pflanzlicher Stoffwechselprodukte sowie die Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften des Bodens (z.B. Verschlämmung, Verdichtung).
Negative Einflüsse sind ebenso Anreicherungen von Herbizid-Rückständen (Pflanzenbekämpfungs- sowie Unkrautvernichtungsmittel) und anderen Pestiziden. Die Gruppe der Pestizide gliedert sich in Fungizide (gegen Pilze), Insektiziden (gegen Insekten), Herbizide (gegen Unkräuter)ein.

Um dem gegenzusteuern, sollte man sich verinnerlichen: Auf den Anbau einer stark zehrenden Kulturpflanze, wie Kohlrabi, folgt der Anbau eines Mittelzehrers, z.B. Möhren, dem ein Schwachzehrer, wie Salat, folgt. So wird die einseitige Verarmung des Bodens vermieden.

Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des SLK

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