Singschwäne sind Brutvögel der osteuropäischen und sibirischen Taiga. Im Herbst und Winter sind diese Schwäne auch in Mitteleuropa zu beobachten. In Küstengebieten und im norddeutschen Tiefland sind sie regelmäßiger Wintergast. Zunehmend kommt es aber auch zu Übersommerungen und vereinzelten Bruten in Mitteleuropa. Der Zug aus den Wintergebieten setzt im Oktober ein. Sie kehren ab März in ihre Brutgebiete zurück.
Typisch für den Singschwan ist das laute Trompeten, das wie „huuu huuugug” klingt, wenn die Vögel im Herbst in Formationen geordnet in Schwärmen ziehen. Der Schnabel ist gelb mit einer keilförmigen schwarzen Spitze. Er unterscheidet sich vom Höckerschwan durch einen geraden Hals.
Der Zwergschwan kommt in einem ähnlichen Lebensraum wie der Singschwan vor. Er gehört zu den Schwänen, die relativ häufig in lockeren, kolonienartigen Verbänden brüten. Manchmal wird der Zwergschwan auch als Unterart zum in Nordamerika vorkommenden Pfeifschwan gestellt.
In Mitteleuropa ist der Zwergschwan ein nicht alljährlicher Irrgast. Die meisten Individuen werden in den Niederlanden beobachtet.
Der Zwergschwan ist nur unbedeutend kleiner als der Singschwan. Sein Hals ist etwas kürzer und dicker. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu alten Singschwänen ist der Schnabel. Das Gelb an der Basis ist meist weniger weit ausgedehnt und endet in der Regel deutlich vor dem Nasenloch.
Trauerschwan – in Europa werden Schwarze Schwäne häufig in Parkanlagen gehalten. Die ersten Trauerschwäne, auch Schwarzschwan genannt, kamen gegen Ende des 18. Jahrhunderts nach England. Immer mehr Trauerschwäne gelangen in letzter Zeit in die freie Wildbahn und ziehen erfolgreich Junge auf. Bisher ist es noch nirgends zu einer nennenswerten bleibenden Wildpopulation gekommen, obwohl die Schwäne auch in Freiheit lange überleben können und besonders an der niederländischen Küste und den Binnenmeeren stets häufiger auftreten.
Wie der Höckerschwan trägt auch der Trauerschwan den Hals oft S-förmig gebogen, wobei eine Verwechselung durch sein fast schwarzes Gefieder ausgeschlossen ist. Erst gegen Ende des ersten Lebensjahres wandelt sich das bis dahin bräunliche Grau des Gefieders in das typische Schwarz.
Hinweisen möchte ich noch darauf, dass es nicht notwendig ist, bei Ihren Besuchen an den Gewässern die dort lebenden Wasservögel zu füttern. In den Gewässern gibt es ausreichend Nahrung. Auf der Grundlage einer durch die Stadt Leipzig erlassenen Allgemeinverfügung kann das Füttern der wild lebenden Wasservögel als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
Erfreuen Sie sich an der Beobachtung der natürlichen Verhaltensweisen dieser Wasservögel.
Klaus Rost