Artenvielfalt der Bodendecker: Stachelnüsschen

Jerzy Opioła - CC BY-SA 4.0

Stachelnüsschen (Acaena). Der botanische Name bedeutet: akene = Nüsschen. Kaum vorstellbar, dass dieser Winzling zu den Rosengewächsen gehört. Das Stachelnüsschen ist mit 60 Arten auf der südlichen Halbkugel beheimatet und kommt vorwiegend in Australien, Neuseeland und Feuerland vor. Allerdings sind in Deutschland nur wenige Arten winterhart. Die immergrünen Pflanzen haben rosenähnliche Blätter, die unpaarig gefiedert sind. Die kleinen Blüten sind, von weiten gesehen, unscheinbar. Nahe betrachtet, sieht man kleine Köpfchen oder Ähren mit 4 bis 7 Kelchblättern, die mit je 4 widerhakenähnlichen, borstigen Stacheln besetzt sind. Die „Früchte“ sind rötliche, kugelige, stachlige Köpfchen. Die Stachelnüsschen haben ober- und unterirdische Ausläufer.

Die Pflanzen bilden einen dichten, strapazierfähigen „Rasen“. Der richtige Platz sind Felsenritzen, Flächen zwischen Trittplatten oder magere Böschungen. Auch Gräber, die selten gegossen werden können, sind geeignet. Zwiebelblumen können mit Stachelnüsschen vergesellschaftet werden. Die Ansprüche an den Boden sind sehr gering.

Die Pflanzen benötigen weder Pflanzenschutzmittel, Dünger noch Wassergaben. An einem sonnigen Standort entwickeln sich Stachelnüsschen besonders gut. Bodenbearbeitung ist nicht erforderlich. Auch ein Grund, mit diesen Pflanzen geeignete Standorte zu schmücken.

Wir haben in unserem „Umwelt- und Informationsgarten“ ein großes Beet mit diesen Pflanzen (A. microphylla) 10 Jahre erfolgreich auch auf Trittfestigkeit getestet. Sie können sich gerne selbst überzeugen (Garten-Nummer 166a).

Viel Erfolg mit dem interessanten Bodendecker wünscht

Gartenfachberater Edgar Schmitt – KGV “Alt Schönefeld“

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