Über den Gartenzaun gefragt: Schnitt von Süß- und Sauerkirsche

Bild von vampy24 auf Pixabay

Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf“.

Heute möchte ich Euch den Schnitt von Süß- und Sauerkirsche erläutern, da mich bei meinen Rundgängen durch unsere Kleingartenanlagen einige Gartenfreunde darauf ansprachen. Allgemein lässt der Schnitt von Süß- und Sauerkirschen sehr zu wünschen übrig lässt. Dies ist leicht zu erkennen an den zu hohen und zu dichten Bäumen sowie der Verkahlung der Triebe bei Sauerkirschen.

Hierzu einige Tipps zum Kirschbaumschnitt: Unkontrolliertes Wachstum bei Kirschen führt zu einer dichten Baumkrone, die kaum noch Sonnenlicht ins Innere durchlässt. Damit sinkt der Ertrag und der Baum beginnt zu kränkeln. Deshalb ist es erforderlich, dass die Kirschbäume jedes Jahr geschnitten werden. Das Schneiden ist über das ganze Jahr hinweg möglich, am besten jedoch nach der Ernte bei warmer Witterung. Das regelmäßige Auslichten bedeutet auch weniger Angriffsflächen für Pilze und Schädlinge.

Wie wird nun korrekt geschnitten? Zu allererst besorgt man sich das richtige Werkzeug – eine Astschere und eine Astsäge für die dicken Äste. Die Krone ist zu verkleinern, damit mehr Licht ins Innere der Krone gelangt. Als nächster Schritt sind alle Seitenäste, die nach innen in den Kirschbaum hinein wachsen, zu kappen. Äste bzw. Triebe, die nach unten wachsen, sind kräftig einzukürzen. Zu schneiden ist stets oberhalb eines kräftigen jungen Seitentriebes. Steil nach oben wachsende sowie Konkurrenztriebe muss man herausschneiden. Sind an Ihren Bäumen stark verzweigte und kräftige Äste, von denen herabhängende Seitentriebe abgehen, sind diese deutlich einzukürzen, da diese den unteren Trieben das Licht nehmen. 

Ganz besonders müssen Sie aufpassen bei den sogenannten Bukett-Trieben! Das sind kurze Seitentriebe. Sie sind wie ein Quirl angeordnet und erbringen die meisten Früchte. Diese darf man nicht schneiden! Dagegen dürfen Sie steil nach oben wachsende Bukett-Triebe beseitigen.

Ebenso können stärkere ältere Äste entfernt werden, wenn es zu eng wird. Wichtig ist die lichte Krone! Nach der Auslichtungsprozedur sind alle Schnittwunden sorgfältig zu behandeln, d.h. dass alle Flächen in der Größe einer 1-Euro-Münze mit Wundverschlussmittel zu versehen sind.

Zahlreiche Arten der Sauerkirschen, z.B. Schattenmorelle, haben die Tendenz zur Verkahlung, da Sauerkirschen nur am einjährigen Holz tragen. Würde man sie nicht schneiden, entstehen die sogenannten Peitschen. Aufpassen, nicht weiter als auf einen vorhandenen neuen Trieb an der Basis eines alten Triebes schneiden!

Generell wird die Sauerkirsche wie die Süßkirsche geschnitten. Ziel ist die luftdurchlässige Krone, zu der der Volksmund sagt „… man muss einen Hut durch die Krone werfen können …“. Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Schnitt Ihrer Kirschbäume.

Haben Sie Fragen, jeden ersten Donnerstag im Monat von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr stehe ich Ihnen in der SLK-Geschäftsstelle Rede und Antwort,

Bis zum nächsten Mal der „Garten-Olaf“

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