Über den Gartenzaun gefragt: Gartenarbeit im Hochsommer

Bild von Kerstin Riemer auf Pixabay

Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf“.

Nun sind wir im Hochsommer angelangt, den die Meteorologen auf Juli und August fixieren. Und da gebt es jede Menge zu tun.

Ziergarten:
Rosen erhalten im Juli die letzte Düngezugabe, so reifen die triebe bis zum Herbst gut aus. Düngt man später im Jahr, können die Triebe nicht ausreifen und frieren meist stark zurück. Man kann im Juli kalireichen Volldünger verwenden, bei denen der Stickstoffanteil gering ist oder man setzt Spezial-Rosendünger ein. Auf Wege überhängende Triebe von Rosen sollten entfernt werden, damit niemand Schaden erleidet! Auch junge Rosentriebe sind stark gestachelt, sodass man sich daran ernsthaft verletzen kann, besonders spielende Kinder. Anfang Juli ist der beste Zeitpunkt zur Aussaat von Stiefmütterchen. Für Bart-Iris, auch Schwertlilien genannt, ist die zweite Julihälfte der beste Zeitpunkt zum Teilen der Pflanze.


Gemüsegarten: Beim Bleichsellerie darf neben dem Gießen und Bodenlockern das Düngen nicht vernachlässigt werden. Etwa Mitte Juli erhält der Bleichsellerie die zweite Kopfdüngung. Damit sich die Pflanzen gut entwickeln können, verwendet man einen stickstoffreichen Volldünger.


Ertragreiche Ernte von Buschbohnen aus dem Spätanbau sind nur zu erwarten, wenn der 15. Juli als Aussaattermin nicht überschritten wird. Später ausgesäte Buschbohnenergeben kaum noch einen Ertrag, da vor allem die Nächte zu kalt sind. Buschbohnen sollte man nicht ausreißen, sondern dicht über den Boden abschneiden. Auf diese Weise bleiben die Wurzeln im Boden und mit ihnen der von den Knöllchenbakterien gesammelt Stickstoff.


In den letzten Julitagen beginnt man mit der Aussaat von Feldsalat für den Herbstverbrauch. Grünkohl kann ebenso noch bis Ende Juli gepflanzt werden. Bei den Gurken gehören Gießen und Düngen zu den wichtigsten Juliarbeiten. Beim Bodenlockern durch Hacken ist Vorsicht geboten, weil sich Gurkenwurzeln dicht unter der Oberfläche hinziehen. Je früher man die Gurkenfrüchte erntet, umso schneller entwickeln sich die nachfolgenden. Lässt man sie zu lange an der Pflanze, kann es passieren, dass sie einen Teil der Folge Früchte im Jugendstadium abstößt. Einlegegurken sollten regelmäßig aller zwei bis drei Tagen geerntet werden. Das fördert den Ertrag und Qualität.


Obstgarten: Süßkirschen sollte man sofort nach der Ernte schneiden. Der schnitt bei oder sofort nach der Ernte ist für Süßkirschen optimal. Die Schnittwunden verheilen gut und den lästigen Gummifluss nach starken Eingriffen wird weitgehend vorgebeugt, schwer erreichbare Äste sollte man gleich mit den Kirschen absägen und am Boden ernten. Pfirsiche sind jetzt ausgiebig zu wässern, um große Früchte zu ernten. 14 Tage vor der Ernte sind sie für reichlich Wasser besonders dankbar. Bei Wassermangel gibt es keine großen Pfirsiche, eine einmalige Gabe von 20 bis 30 l ist günstiger als dieselbe Menge in mehreren Gaben. Rechtzeitiges Abstützen stark tragender Obstbäume beugt den Astbruch vor.


Pflanzenschutz: Kraut- und Braunfäule bei Tomaten. Schadbild: Die Pilzsporen (Phytophthora infestans) lassen sich auf den Blättern nieder und verursachen graugrüne Flecken, die sich später braun bis schwarz färben. Als Nächstes bilden sich an den Stängeln dunkele Flecken und an den Früchten breiten sich helle Flecken aus, die mit der Zeit braun und runzlig werden.

Vorbeugen mit Magermilch: Ist der Befall schon eingetreten, entfernen Sie die kranken Blätter. Diese müssen vernichtet werden! Vorbeugend und im Frühstadium der Krankheit lohnt es sich noch, die Tomatenpflanze mit einer10 % Magermilchlösung zu spritzen. Auf einen Liter Wasser kommen 100 ml Magermilch. Die Milch wird gut durchgeschüttelt und über die komplette Pflanze gespritzt. Bei feuchter Wärme etwa aller 10 Tage, bei heiß trockenem Wetter etwa alle vier Wochen und auf alle Fälle nach einem Regenguss. Ende Juli sind die Wellpappgürtel erstmals zu kontrollieren. Alle unter dem Gürtel und Rindenritzen befindlichen Larven und Puppen sind zu vernichten, denn aus ihnen könnte sich Anfang August leicht gefährliche zweite Generation des Apfelwicklers entwickeln.

Viel Spaß bei der Gartenarbeit und beim Ernten.
Euer Garten-Olaf

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