Über den Gartenzaun gefragt: Mit dem Garten alt werden

Bild von Manfred Richter auf Pixabay

Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf“

und das interessante Thema, “Mit dem Garten alt werden“. Jeden von uns wird dies früher oder später ereilen. Deshalb sollten wir vorausschauend überlegen, wie wir unseren Garten altersgerecht gestalten und bewirtschaften wollen.

Jeder Kleingärtner richtet sich nach Übernahme des Gartens (inkl. Pachtvertrag, Kleingartenordnung [KGO], Bundeskleingartengesetz [BKleingG]) diesen nach seinen individuellen Vorstellungen ein. Er kann sich – gemäß den nun mal notwenigen Regularien, vergleichbar mit einer Mietwohnung (!) – in seinem Garten voll entfalten und seinem Hobby nachgehen.

Ein Garten kann im Alter durchaus zu einem sinnerfüllten Leben beitragen, viel Freude, Erfüllung und Erholung bringen. Sowohl ein über Jahrzehnte genutzter Garten als auch eine gewachsene Kleingärtnergemeinschaft sind für den älteren Gartenfreund wichtig. Oft „lebt“ eine Gemeinschaft in der Kleingartenanlage intensiver als im Wohnumfeld. Ein Gartenzaun ist nun mal „durchlässiger“ als eine Wohnungstür.

Durchaus kann die Bewirtschaftung schwerer und die Beteiligung an der Gemeinschaftsarbeit problematischer werden. Muss man deshalb seinen Garten aufgeben?

Ergo: Den Garten auf das Älterwerden bewusst und gezielt vorbereiten, d.h. ihn pflegeleichter zu gestalten. Man sollte sich bewusst machen, dass die Arbeit im Garten immer schwerer fällt und mehr Zeit kostet. Zeit ist zwar vorhanden, das Gehen wird langsamer, das Bücken beschwerlicher, Heben, Tragen, Stehen und Knien bereiten mehr Mühe. Natürlich darf der Garten aber nicht nur aus Rasen und Ziergehölzen bestehen, denn das widerspricht der kleingärtnerischen Nutzung im Sinne des BKleingG!

Ein Blick in die KGO hilft hier weiter. Es ist vorteilhaft, wenn Sie sich auf Beerenobst und niederstämmige Obstgehölze mit schwach wachsenden Unterlagen (z.B. M 9) festlegen. Fragen Sie Ihren Gartenfachberater oder in den Baumschulen. Eine weitere Möglichkeit ist das Anlegen von Spalierobst. Es ist platzsparend und pflegeleichter.

Wird die Bodenbearbeitung mit dem Spaten zur Qual, empfehle ich Ihnen die Anschaffung einer Gartenkralle. Mit ihr kann man rückenschonend arbeiten.

Den arbeitsaufwändigen Gemüseanbau kann man sich auch erleichtern, indem man Stangenbohnen anstelle von Buschbohnen nutzt oder den Freiland-Gurkenanbau am Klettergerüst, die Aussaat mit dem Vereinzeln minimierender Saatbänder, den Einsatz getopfter Pflanzen sowie den Anbau von Erbsen an Stangen. Überwinternde Gemüsearten, wie Winterporree, Blumenkohl und Grünkohl, kommen ebenso dem altersgerechten Gemüseanbau entgegen. Sie sind pflegeleichter als andere Arten, was man auch von den Kartoffeln sagen kann.

Nun zu einem weiteren Thema: Bezüglich der Gestaltung der Wege sollte man von vornherein auf Barrierefreiheit achten. Was man in „jungen“ Jahren spielend überwindet, kann im Alter zur Hürde werden.

Auch können die Beete etwas schmaler und dafür die Wege am Beet etwas breiter sein, um besser an alle Reihen heranzukommen. Erhöhte Beete erleichtern natürlich auch die Arbeit im Garten sowie Hoch- und Hügelbeete.

Ebenso sollte man über die Bewässerung nachdenken. Leichtere Gießkannen, hochgestellte Regentonnen, aus denen das Wasser mit eigenem Druck in den Schlauch fließt oder der Beregnungsschlauch können die schwere Arbeit des Wasserschleppens erleichtern.

Beim nächsten Mal gebe ich Ihnen einige Tipps zur Gartengestaltung und wie man dies sinnvoll bewerkstelligt.

Der „Garten-Olaf“ 

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