Über den Gartenzaun gefragt: Mischkulturen im Kleingarten

Bild von gartengoere auf Pixabay

Hallo, hier ist wieder der Garten-Olaf.
An der „Fachberater-Theke“ am Stand der Leipziger Kleingärtner in der Halle 1 auf der Messe „Haus-Garten-Freizeit“ im Februar kreisten zahlreiche Fragen um die Mischkulturen im Kleingarten.
Mutter Natur ist auch hier das Vorbild, denn sie hat keine Monokulturen „im Programm“. Was sind nun Mischkulturen? Hierunter versteht man den gemischten Anbau von Pflanzen, die miteinander harmonieren. In den Kleingärten werden hauptsächlich Gemüsekulturen mit unterschiedlichen Wachstumsverhalten gemeinsam kultiviert. Pflanzen können sich dabei gegenseitig positiv oder negativ beeinflussen. Wo liegen die Ursachen? Gründe sind z.B. Wurzelausscheidungen, Wurzelrückstände, verschiedene Tiefen für eine Durchwurzelung, die Nutzung von Wasser und Nährstoffreserven des Bodens durch die unterschiedlichen Gewächse.
Mit Mischkulturen lassen sich auf kleinsten Raum optimale Erträge erzielen. Und ein höchst wichtiger Aspekt ist, dass man damit das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten begrenzt, in dem die Pflanzen Schädlinge anderer Pflanzen u.a. durch ihren Geruch abwehren. Um die Vorteile der Mischkulturen optimal zu nutzen, sollte man sorgfältig vor der Aussaat bzw. Pflanzung planen, d.h. man macht sich im Detail kundig, welches Gewächs mit seinem Nachbarn in Harmonie heranwächst!
Welche sind die Vorteile? Die optimale Ausnutzung von Wasser- und Nährstoffangebot des dafür vorbereiten Erdbodens, der geringere Düngergaben erforderlich macht. Geringere Gefahr des Befalls durch Schädlinge und Krankheitserreger. Dadurch verringert sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Besonders in kleinen Gärten ist dies eine ideale Anbaumethode. Z.B. wird zwischen zwei Reihen Erbsen ein Reihe Radieschen platziert. Beide fördern sich gegenseitig im Wachstum.
Die Schaffung einer guten Schattengare (Bodenbeschattung) hält Feuchtigkeit im Boden, sorgt für eine lockere Krume, unterdrückt den Wildkräuterwuchs und erhöht die Bodenfruchtbarkeit. Außerdem bietet ein bunt gemischter Gemüsegarten in Kombination mit Sommerblumen und Stauden einen schönen Anblick.

Kultur           günstig mit     ungünstig mit    
Kohlrabi   Bohne, Erbse, Gurke, TomateKohl
Kopfsalat  Bohne, Erbse, Fenchel, Gurke,  Kohlarten Petersilie, Sellerie
Kohl   Bohne, Dill, Endivie, Lauch, Salat, Sellerie, Spinat, Erbsen, Gurke, TomatenKartoffel, Knoblauch, Kohlrabi, Schnittlauch, Zwiebeln
Sellerie   Buschbohne, Fenchel, Gurke, Kohl, Kohlrabi, Salat, Spinat, Tomaten, ChinakohlErbse, Kartoffel
Tomaten Buschbohne, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Sellerie, ZwiebelnErbse, Fenchel, Gurke, Kartoffel
Zwiebeln Dill, Bohnenkraut, Gurke Bohne, Erbse, Kartoffeln


Gemüsegarten: Im Moment kann fast alles gesät werden. Für Rosenkohl und Grünkohl ist Anfang Mai der letzte Termin. Auch Zwiebeln und Schalotten sollten nicht später in die Erde.Vorhandene Lücken auf den Beeten können Sie mit schnell wachsendem Gemüse, z.B. Spinat, Radieschen und Salat, schließen. Selbst empfindliche Pflanzen, wie Gurken oder Bohnen, dürfen ausgesät werden, da sich die ersten Blätter nicht vor den Eisheiligen durch den Boden schieben.
Gegen Ende Mai werden späte Möhren, Winterlauch und früher, schoßfester Fenchel gesät. Ansonsten werden vorgezogene Pflänzchen – z.B. Lauch, Kohlrabi, Sellerie, Salate, Kohl – abgehärtet und in die warme Erde des Wonnemonats ausgepflanzt. Achten Sie darauf, dass Zucchini, Tomaten und Paprika erst nach den Eisheiligen gesetzt werden.
In rauen Lagen kommen erst Anfang Mai die Kartoffeln in die Erde. In wärmeren Gebieten kann man die Frühkartoffeln dagegen schon leicht anhäufeln. Und dann geht es ans Jäten des Unkrauts. Eine Hauptbeschäftigung in den nächsten Wochen, damit sich die noch jungen Gemüsepflanzen ungestört entwickeln können.Bei Möhren und Rote Bete kommt es häufig vor, dass die Reihen zu dicht auflaufen. Zupfen Sie in regelmäßigen Abständen zu dicht wachsende Pflänzchen heraus. Bei früher Aussaat oder Aussaaten im Frühbeet und Gewächshaus können schon Salate, Radieschen, Kräuter, Salat geerntet werden.
Obstgarten: Ab Mitte Mai bis Ende Juni wird der Sommerriß an unseren Obstbäumen getätigt. Hier werden alle Neutriebe die am Obstbaum nicht gebraucht werden gerissen. Man reist bei dieser Methode die schlafenden Augen mit heraus. An dieser Stelle wächst vorläufig kein neuer Trieb heraus.
Dies sollten die Empfehlungen für diesen Monat gewesen sein. Ich hoffe, es zeigen sich bei Ihnen bald erste Erfolge.

Euer Garten-Olaf

Print Friendly, PDF & Email

Weitere interessante Beiträge

blank

Über den Gartenzaun gefragt: Tipps für den Juni

Hallo, hier ist wieder der Garten-Olaf. Sommerriss: Unbrauchbare, ungünstig stehende oder für den Kronenaufbau nicht benötigte diesjährige Triebe können jetzt schon problemlos entfernt werden. Da diese noch nicht verholzt sind,…
blank

Über den Gartenzaun gefragt: Schnitt der Süßkirsche

Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf“. Heute wie versprochen, werden wir das Thema „Schnitt der Süßkirsche“ behandeln. Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, Süßkirschen zählen zu den starkwüchsigen Bäume und können eine…
blank

Über den Gartenzaun gefragt: Baumschnitt von Steinobst

Die Jahreszeiten der Natur finden sich im „Der phänologische Kalender“ wieder. Im Unterschied zu den üblichen vier Jahreszeiten kennt dieser Kalender zehn. Das Wort Phänologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Erscheinungen“. Dabei handelt es sich um eine eigene Wissenschaft, die von Carl von Linné im 18. Jahrhundert begründet wurde.
blank

Über den Gartenzaun gefragt: Vorbereiten der Gartenbeete

Die Jahreszeiten der Natur finden sich im „Der phänologische Kalender“ wieder. Im Unterschied zu den üblichen vier Jahreszeiten kennt dieser Kalender zehn. Das Wort Phänologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Erscheinungen“. Dabei handelt es sich um eine eigene Wissenschaft, die von Carl von Linné im 18. Jahrhundert begründet wurde.