Über den Gartenzaun gefragt: Marienkäfer als Helfer im Kleingarten

Bild von kie-ker auf Pixabay

Liebe Gartenfreunde,

hier folgt – wie angekündigt – nun der zweite Teil über die “Tiere als Helfer im Kleingarten“. Beginnen wir mit dem Marienkäfer, dem Glücksbringer unter den Käfern. Auf sächsisch „Mohdschegiebschen“, was für ein brillantes Wort, das viele nicht deuten können.

Die Marienkäfer sind nicht immer rot mit schwarzen Punkten. Es gibt auch gelbe und andersfarbige Arten. Ebenso variieren Zahl und Größe der dunklen Punkte.Foto – Ulrike Hartung: Frisch geschlüpfter Marienkäfer

Wichtig ist es, die Larven zu erkennen. Sie schlüpfen aus gelben, senkrecht aufgestellten Eiern, sind dunkel graublau gefärbt sowie gelb gepunktet. Wenn sie sich verpuppen, rollen sich diese Larven kugelförmig zusammen. Dann hängen sie an „Füßchen“ an Blättern oder Stängeln. Sie sind an den ruckartigen Bewegungen zu erkennen, wenn man sie berührt. Käfer und Larven fressen vor allem große Mengen Blattläuse. Was den Marienkäfer so bemerkenswert macht, eine Larve vertilgt während ihrer zwanzigtägigen Lebenszeit 350 bis 400 der kleinen Schädlinge. Nach der Winterruhe sind Marienkäfer besonders hungrig und räumen deshalb schon im Frühling kräftig im Kleingarten auf. Beim Anblick der ersten Läuse Ruhe bewahren und die Pflanzen beobachten, bis die Marienkäfer auftauchen.

Ein weiterer Nützling in unseren Kleingärten ist der Ohrwurm. Er steht zu Unrecht im Ruf, in die Ohren der Menschen zu krabbeln und dort mit den Kneifwerkzeugen Unheil anzurichten. Das sind Märchen! Die Zangen am Hinterleib können nur kleinen Tieren Respekt einflößen, wenn das Weibchen in den Erdröhren seine Jungen verteidigt. Der Ohrwurm ist ein nächtlicher Räuber der Insekten und vor allem auf Läuse aus. Im biologischen Garten wird der Ohrwurm als Haustier gehalten und regelrecht zur Jagd auf Obstbaumschädlinge angesetzt. Dazu hängt man Blumentöpfe, die mit Holzwolle vollgestopft werden, kopfunter in die Bäume. In diesen Höhlen versteckt sich der Ohrwurm tagsüber sehr gern. Nachts gehen sie dann an auf die Insektenjagd.

Zum Schluss noch ein Wort zum Laufkäfer: Zu ihnen gehören u.a. der Goldlaufkäfer, der Gartenläufer und der Puppenräuber. Sie haben alle lange kräftige Beine und feste dunkle Flügeldecken. Die Käfer und ihre Larven zählen zu den großen Räubern, die Puppen, Rauben, Kartoffelkäfer, Kartoffelkäferlarven und Drahtwürmer jagen. Kleinere Arten fangen auch Läuse und Milben. Vor allem sollte man ihn als Nützling erkennen und nicht aus Unkenntnis vernichten oder tottreten. Merkmale sind die grün-goldenen Flügel.

Liebe Gartenfreunde schaffen sie Lebensraum für unsere kleinen Helfer im Kleingarten, die unzählige Schädlinge vertilgen. Dazu zählen Nisthilfen für die gefiederten Freunde, kleine Insektenhotels, die man sich selbst bauen kann und für den Igel einen Unterschlupf für den herannahenden Winter. Hierzu kann man einen Totholzhaufen errichten oder aus Brettern dem Stacheltier eine Unterkunft zurechtzimmern.

Obstgarten: Obstbäume brauchen, wie jede andere Kultur im Kleingarten Pflege. Dazu gehört natürlich der Baumschnitt. Damit wir im nächsten Jahr gesundes Obst ernten können und Krankheiten vermeiden. Was mir Jahr für Jahr stets auffällt ist die geringe Kenntnis bei der Pflege der Obstbäume.

Viele Kleingärtner verstümmeln ihre Obstbäume regelrecht, indem sie alle Fruchttriebe einkürzen, die im nächsten Jahr wunderschöne Früchte bringen würden. Starker Rückschnitt, starker Austrieb, wie soll man nun schneiden?

1. Zuerst entfernt man alle Konkurrenztriebe am Baum.
2. Danach alle übereinanderliegende Äste oder die sich gegenseitig behindern.
3. Zu entfernen sind auch Äste, die stark nach unten wachsen auf einem Trieb, der nach außen zeigt.
4. Alle Fruchttriebe, die ins Innere des Baums ragen, schneidet man an der Basis ab. Der ideale Trieb wächst in einem Winkel von 45° und zeigt nach außen.
5. Ist der Baum zu hoch, schneidet man einmal die Krone auf ein Drittel herunter. So entsteht eine Hohlkrone, die Früchte bekommen mehr Licht und sind weniger durch Pilzkrankheiten anfällig.
6. Zu beseitigen sind alle Fruchtmumien, denn sie sind der Nährboden für Pilzkrankheiten.

Allgemeines: Im Oktober werden noch einige Nutz- und Gemüsepflanzen zum letzte Mal geerntet. Manche Pflanzen vertragen auch die ersten Fröste und können somit etwas später geerntet werden. Schneiden Sie verwelkte Stauden zurück, damit diese über den Winter nicht faulen. Wer im Frühjahr Rhabarber ernten will, sollte ihn jetzt pflanzen. Auch zum Teilen und Verpflanzen von zu groß gewordenen Exemplaren ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Im Oktober wird letztmalig der Rasen geschnitten. Entfernen Sie regelmäßig das Laub von den Rasenflächen. Bis zum nächsten Monat.

Euer “Garten-Olaf”

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