Über den Gartenzaun gefragt: Die richtige Nutzung von Hochbeeten

Bild von Ulrike Mai auf Pixabay

Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf“.

Dieses Mal möchte ich mich erneut den Hochbeeten widmen. In letzter Zeit werden Hochbeete, die zum Anbau von Gemüse und Kräutern gedacht sind, missbräuchlich genutzt. Einige Kleingärtner versuchen durch den Bau eines Hochbeetes die Kleingartenordnung zu untergraben, indem sie Hochbeete mit Stauden und Koniferen mit dem Hintergrund bestücken, einen schnelleren Sichtschutz zum Nachbarn herzustellen. Das ist zweifelsohne eine Zweckentfremdung und nicht der ureigene Sinn von Hochbeeten. Sie dienen der körperlichen Erleichterung betreff ihrer erhöhten Anbau- bzw. Arbeitsebene und sind für das Ziehen von Gemüse und Kräutern konzipiert worden.

Eine missbräuchliche Nutzung von Hochbeeten kann deren Rückbau zur Folge haben! Seit Jahren nutze ich selbst die Vorteile aus meinem Hochbeet. Auch der „Garten-Olaf“ wird nun einmal nicht jünger. Als mich die ersten „Zipperlein“ plagten, beschäftigte ich mich intensiver damit. Gesagt, getan, das Hochbeet stand und die ersten Unkenrufe, die ich erntete waren Hohn und Spott. Ich bekam u.a. zu hören „Du bist wohl zu faul dich zu bücken.“ Die Miesmacher sind heute allesamt verstummt.

Worauf sollte man bei der Anfertigung eines Hochbeetes achten? Um ein rückenschonendes Gärtnern zu ermöglichen, ist von einer Arbeitshöhe von 80 cm auszugehen. Man steht aufrecht vor dem Hochbeet, das wesentlich mehr Vorteile gegenüber dem Bodenanbau hinsichtlich Licht, Wasser, Luft, Nährstoffversorgung und Temperaturen bietet.

Es ist z.B. unglaublich, welche Temperaturen innerhalb des Hochbeetes herrschen; 70 bis 80°C. Dies fördert das Wachstum der Pflanzen ungemein. Auch können diese enger ausgesät werden, da sie mehr Licht und Luft als am Boden bekommen. Wenn der Kleingärtner in seinen wohlverdienten Urlaub fährt, sollte er zuvor mit seinem Nachbarn sprechen, ob dieser die Bewässerung der Pflanzen im Hochbeet während seiner Abwesenheit übernehmen würde. Dies sollte eigentlich kein Problem sein. Ein besonderes Augenmerk ist der Nährstoffversorgung zu widmen. Die hohen Erträge der Hochbeete basieren vor allem auf den unteren Bodenschichten, die aus Gartenabfällen (Äste, Laub) bestehen. Zum Aufbau jedoch später.

Die aufsteigende Wärme im Inneren erhöht die Temperatur in der Anbauebene um bis zu 5 bis 8 Grad. Dadurch wachsen die Pflanzen schneller und die Anbausaison dauert länger. Auch erhöht sich durch die Verrottung der Abfälle der Stickstoffgehalt. Das Hochbeet kann, je nachdem die Vorlieben sind, individuell bestückt werden. Dem einen belieben Kräuter, der andere zieht Mischkulturen im Gemüseanbau vor. Wärmeliebende Kulturen wie Kürbis, Melonen und Zucchini gedeihen besser.

Ein großer Vorteil des Hochbeets gegenüber dem Bodenanbau ist die Bekämpfung der Schädlinge. Man erkennt sie besser und kann schneller reagieren. Z.B. bekämpft man die Weiße Fliege mit einem Gemüsenetz (Maschenweite 0,8 mm). Und für die unliebsamen Schnecken ist es aufwändiger auf die Hochbeete zu gelangen. Weitere Vorteile sind, keine Staunässe (am Boden), keine extremen Verwurzelungen oder steiniger Untergrund und keine zeitraubende Bodenbearbeitung (Hacken zwischen den Pflanzen, Entfernung von Wildwuchs).

Bei der Montage eines Hochbeets braucht man schon etwas handwerkliches Geschick. Im Vorfeld sind die Materialien zu besorgen: Bohlenbretter ca. 27 mm; Vierkanthölzer 80 mm; Einschlaghülsen; Maschendraht fein gegen Wühlmäuse; schwarze Folie oder Noppenfolie; Gewindestäbe für gleichmäßigen Abstand den gegenüberliegenden Wände; Messingschrauben; Schneckenzaun und biologisches Imprägniermittel.

Die günstigste Zeit für die Montage eines Hochbeetes ist das zeitige Frühjahr oder der Herbst. Für ein bequemes Gärtnern ist die bereits erwähnte Höhe von 80 cm das Richtmaß. Als Breite sind 130 cm und als Mindestlänge 200 bis 250 cm zu empfehlen. Mein Hochbeet ist begehbar, hat eine Länge von 250 cm mal 200 cm sowie einen Einstieg von 50 cm Breite. So gelange ich in die Mitte des Hochbeetes (U-Form) und kann so optimal meine Pflanzen zur Pflege erreichen.

Was ein gutes Hochbeet ausmacht, ist die richtige Befüllung. Zuerst schneiden Sie sich Baumscheiben mit ca. 15 bis 20 cm Durchmesser sowie mit einer Höhe von 10 bis 20 cm und stellen diese aufrecht in das Hochbeet. Darüber legt man Äste und Laubabfälle in einer Höhe von 20 cm. Damit ist für eine gute Durchlüftung der Grünabfälle von unten und für eine gleichmäßige Zersetzung gesorgt. Damit das darauf aufgeschichtete Material nicht durchrieselt, decken sie den Strauchschnitt mit einer umgedrehten Grassode (ausgestochenes, viereckiges Stück Grasnarbe) ab. Anschließend wird grober Kompost, ca. 20 cm, aufgefüllt und den Rest decken Sie mit Humus oder feinem Kompost an bis das Hochbeet komplett gefüllt ist. Durch die Verrottung wird das Beet jedes Jahr zusammensacken. Füllen Sie es mit Kompost wieder auf.

Viel Spaß beim Aufbau Ihres eigenen Hochbeetes.

Bis zum nächsten Mal der “Garten-Olaf”

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