Über den Gartenzaun gefragt: Allgemeine Alltagsprobleme im Kleingarten

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Hallo, hier ist wieder der Garten-Olaf.

Dieses Mal möchte ich auf die allgegenwärtigen Alltagsprobleme des Kleingärtners eingehen, die da sind Zier-, Gemüse- und Obstgarten sowie der Sommerriss.

Ziergarten: Im Gartenteich herrschen jetzt ideale Temperaturen, um zu pflanzen. Teichrosen, Hechtkraut bzw. Unterwassergräser bereichern mit ihren Blüten und Blättern das Biotop. Sollte der Wasserstand merklich gesunken sein und Petrus uns in den folgenden Tagen nicht mit Niederschlag beglücken, ist Wasser nachzufüllen. Es ist aber darauf zu achten, dass kein Schlamm aufgewirbelt wird. Vorzuziehen ist das Wasser aus der Regentonne.

Rhododendron: Welke Blüten, vor allem an jungen Sträuchern, vorsichtig „ausknipsen“, damit die Pflanzen ihre Kraft nicht unnötig in die Bildung von Samen investieren.

Hecken: Wer seine Hecke nur einmal im Jahr in „Form bringen“ möchte, sollte dies im Juni tun. Recht schnell wird die Hecke wieder dicht. Außerdem sind Jungvögel flügge und haben die Vogelnester verlassen.
Rasen: Beginnt sich der Rasen in den heißen Sommermonaten blass grün bis gelb zu verfärben, behandeln Sie ihn mit einem geeigneten Dünger.

Rosen: in diesem Monat entwickeln Edelrosen die meisten Blüten. Das Ausschneiden welker Blüten fördert die Bildung von Knospen. Bei dieser Gelegenheit sind Wildtriebe, die aus dem Boden sprießen, zu entfernen.
Sommerblumen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Aussähen zweijähriger Sommerblumen, wie Bartnelke, Fingerhut, Hornveilchen, Glockenblumen, Königskerze, Vergissmeinnicht und Nelken.

Gemüsegarten: Bereits freigewordene Beete kann man nun z.B. mit Grünkohl bestellen, der dann den ganzen Winter über geerntet werden kann.

Frühkartoffeln: Wenn sich das Laub gelblich zu färben beginnt, sind die Knollen zu ernten, da sie voll ausgereift sind und ein reicher Ertrag zu erwarten ist.

Tomaten: Bei den roten Früchten werden alle Seitentriebe ausgebrochen (ausgeizen), damit der Haupttrieb mehr Kraft für den verbleibenden Fruchtansatz entwickelt. Nur bei kleinfruchtigen Busch-Tomaten können alle Triebe belassen werden.

Rhabarber: Bis zum 24. Juni kann man ihn noch ernten. Nach diesem Stichtag sollte man es unterlassen, denn die Stangen enthalten im Sommer reichlich Oxalsäure. Zudem schmecken diese nicht mehr und werden faserig. Auch die Blüten drängen jetzt mit Macht nach oben. Der Pflanze bekommt es besser, wenn die Blüten mit drehender Bewegung ausgebrochen werden.

Porree: Für die Winterernte den Porree in 10 bis 15 cm tiefe Erdrillen pflanzen bei einem Zeilenabstand von 40 cm. Ende des Monats werden die Pflanzen an gehäufelt. Man deckt idealerweise das Beet mit Schutznetzen ab und hält es ständig feucht.

Obstgarten: Junifruchtfall: Ca. 6 bis 8 Wochen nach der Blüte beginnt bei Kernobst der sogenannte Junifruchtfall. Er fällt umso stärker aus, je intensiver der Fruchtansatz ist. In dieser Zeit trennt sich der Baum von überzähligen Früchten, die er nicht mehr ernähren kann. Dies ist als natürliche Ausdünnung zu betrachten. Oftmals ist dies aber nicht ausreichend und es muss nach dem Junifruchtfall noch per Hand „nachgebessert“ werden.

Faustregeln für die Ausdünnung bei verschiedenen Obstarten. Zwetschen: 20 bis 25 Früchte pro lfd. m Fruchtholz. Apfel und Birne: Auf max. 3 Früchte pro Blütenstand. Bei Obstbäumen auf der Unterlage M 9 (2,50 m) sollte die Gesamtfruchtanzahl 80 bis max. 100 Früchte nicht überschreiten. Pfirsiche und Nektarinen: Damit sich die Früchte bei zunehmendem Dickenwachstum später nicht gegenseitig abdrücken, sollte der Abstand zwischen ihnen faustbreit sein. Aprikosen: Abstand zwischen den Früchten drei Finger breit.

Sommerriss: Unbrauchbare, ungünstig stehende oder für den Kronenaufbau nicht benötigte diesjährige Triebe können schon jetzt ohne Probleme entfernt werden. Diese sind noch nicht verholzt und somit ist das Abreißen recht einfach (Sommerriss). Das ist bei allen Obstgehölzen durchführbar. Im Ergebnis erhält man eine bessere Belichtung der Krone und handelt sich weniger Arbeit beim Winterschnitt ein.
Beim Reißen entfernen Sie gleichzeitig die schlafenden Augen. Für den diese Prozedur noch nicht geläufig ist, sollte mit einem Messer unterhalb des Astes eine Kerbe schneiden, so entsteht kein größerer Riss. Man kann sich auch von einem versierteren Gartennachbar unter die Arme greifen lassen. Man muss nur fragen.

Viel Erfolg bei der umfangreichen Gartenarbeit wünscht Euch

Euer Garten-Olaf

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