Rückblick: 12. NABU-Bibertagung

Foto: Sven Möhring
Foto: Sven Möhring

Starkes Zeichen für naturnahen Gewässerschutz

Über 100 Fachleute, Ehrenamtliche und Interessierte trafen sich am 9. und 10. Mai zur
12. Bibertagung des NABU Sachsen. Unter dem Motto „Naturgestalter mit Zukunft“ standen der Schutz und die ökologische Bedeutung des Elbebibers im Mittelpunkt. Thematisiert wurden insbesondere ökologischer Gewässerschutz, Artenschutzstrategien sowie die Rolle des Bibers in einer klimagerechten Landschaftsentwicklung zur Förderung der Biodiversität.

Die etwa alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung bot mit Experten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch. In digitalen Fachvorträgen und bei einem Begegnungstag mit weiteren Vorträgen und einer Exkursion wurden aktuelle Herausforderungen und Erfolge im Biberschutz diskutiert.

Der Elbebiber gilt heute als ein Symbol erfolgreicher Artenschutzmaßnahmen: Waren in den 1970er-Jahren noch lediglich 32 Reviere bekannt, sind es aktuell rund 690 (ca. 2500 Tiere). Dennoch weisen aktuelle Studien bereits neue Risiken auf: Klimabedingte Trockenperioden, der Ausbau von Fließgewässern und der fortschreitende Verlust von Nebengewässern verursachen deutliche Rückgänge der Populationen, insbesondere in den Regionen Königsbrücker Heide und Dresden. Unbesetzte Reviere nehmen wieder zu.

Im Gegensatz dazu breitet sich der Biber in der Oberlausitzer Teichlandschaft weiter aus – ein Prozess, der jedoch nicht konfliktfrei verläuft. Die Mehrheit der Tagungsteilnehmer sprach sich dennoch klar gegen die sogenannte „letale Entnahme“ von Bibern aus. Stattdessen wurden konstruktive Lösungen wie umfassende Beratung, technische Schutzmaßnahmen und finanzielle Anreize zur Konfliktvermeidung gefordert.

Biberkompetenzzentren, regionale Biber-Arbeitsgruppen und gezieltes Bibermanagement zeigen erfolgreich, wie praktischer Artenschutz funktionieren kann. Um den Biberschutz weiter zu intensivieren, bedarf es vor allem verbesserter Monitoringsysteme zur Erfassung von Bestandszahlen, Fortpflanzungsraten und Vitalitätsdaten. Die Vernetzung der Biberfachleute ist hierbei essenziell.

„Der Biber bringt das Wasser zurück in die Landschaft und schafft neue Lebensräume – ganz ohne Maschinen oder Fördergelder“, betonte Maria Vlaic, Landesvorsitzende des NABU Sachsen, bei der Eröffnung. Jan Schöne, Leiter der NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau, ergänzte: „Der Biber ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung für lebendige Gewässer, biologische Vielfalt und eine zukunftsfähige Kulturlandschaft.“

30 Jahre erfolgreicher Biberschutz in Sachsen

Seit 30 Jahren engagiert sich die NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau für den Schutz und die Verbreitung des Elbebibers. Fünf ehrenamtliche Revierbetreuer erhielten während der Veranstaltung Auszeichnungen für ihr langjähriges Engagement. Gottfried Kohlhase, Leiter der Biber-Arbeitsgruppe, wurde für seinen unermüdlichen Einsatz besonders geehrt.

Die Tagung wurde durch Spenden der Biberkontaktstelle des Vereins Dübener Heide e. V. sowie der Sparkasse Leipzig finanziert, da die Förderung durch den Freistaat Sachsen und die Landesstiftung Natur und Umwelt derzeit nicht möglich ist.

Für Rückfragen:

Robert Beske, Pressestelle NABU Sachsen • Mobil:  0176 12333-147 • E-Mail: beske@NABU-Sachsen.de

Anbei ein Bild ausschließlich zur Verwendung in Zusammenhang mit dieser Meldung und unter
Nennung des Bildautors: „Biber beim Streiten. Foto: NABU / Sven Möhring“

 Mehr Informationen zum Biber: https://sachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/saeugetiere/biber/index.html

Robert Beske
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

NABU (Naturschutzbund Deutschland)
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