Heimische Heilpflanzen: Heilende Pflanzen zur Stärkung des Immunsystems

Foto: Dr. Hannelore Pohl
Foto: Dr. Hannelore Pohl

Wenn sich, wie zurzeit, der gewohnte Alltag ändert, wenn das gesamte Leben anders wird, ist es wichtig, dass wir gesund bleiben, um die neue Situation zu meistern. So möchte ich in diesem Monat auf einige Pflanzen hinweisen, die überall zu finden sind, in denen viel Lebenskraft steckt, die wir annehmen können und die uns dann eine starke Medizin sein können.

Überall zu finden, ist das Gänseblümchen (Bellis perennis).In dieser Pflanze sind ätherische Öle, Gerbstoffe, Saponine, Bitterstoffe, Mineralstoffe sowie Vitamine zu finden. Die Inhaltsstoffe weisen auf eine Anwendung zur Anregung des Stoffwechsels, bei Husten, als Blutreinigungsmittel und bei Hautleiden hin. In der Küche dient es als wichtiger Bestandteil von Wildsalaten und Frühjahrssuppen. Die jungen Blätter, Blüten und Knospen können unter Quark und Käse gemischt werden und sind auch eine essbare Dekoration. Das Gänseblümchen eignet sich zur Zubereitung von Tee oder Frischsaft. Der Geschmack der frischen Pflanze erinnert an Feldsalat.

Ebenso überall zu finden ist die Brennnessel (Urtica dioica). Lange war diese Pflanze unbeachtet. Doch schon seit einigen Jahren werden Brennnesselblätter zur Anregung des gesamten Körperstoffwechsels verwendet. Die Pflanze wirkt blutreinigend und entgiftend. Empfohlen wird die Brennnessel in Teemischungen, zu Salaten oder zubereitet als Spinat.  Die gesamte Pflanze kann zu Brennnesselsaft oder Smoothie verarbeitet werden. Eine Kur damit durchgeführt, reinigt das Blut, die Blase und die Niere, fördert die Tätigkeit des Darms und regt die Bauchspeicheldrüse an. Wichtige Mineralien werden so dem Körper zugeführt. Eine Kur könnte durchgeführt werden durch die tägliche Einnahme von 1 EL frischem Saft, das auf 14 EL frischen Saft gesteigert wird und danach jeden Tag absteigend bis zum Ende der Kur. Den Saft mit Wasser, Buttermilch oder Milch verdünnen. Verstärkt werden auch die Samen verwendet, die alle Lebensvorgänge aktivieren und die körpereigenen Abwehrkräfte steigern. Die Inhaltsstoffe der Pflanze, vor allem Flavonoide, Chlorophylle, Carotinoide, Vitamine und Mineralsalze tragen zur Stärkung des gesamten Immunsystems bei.

Sicher weniger bekannt ist die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Doch auch sie ist reichlich zu finden. Wie im Namen zu erkennen ist, enthält sie Knoblauchöl, weiterhin Vitamine und Mineralien. Der Geschmack der Pflanze ist eine Mischung aus mildem Knoblauch und Kresse. In der Küche können Blätter und junge Triebe als Gewürz oder Grundlage für verschiedene Salate, Gemüsegerichte, Gemüsefüllungen, zu Butter und Quark oder als Pesto genutzt werden. Die Inhaltsstoffe unterstützen die Verdauung, wirken harntreibend, blutreinigend und helfen bei Katarrhen der Atemwege.

Eine Pflanze, die das gesamte Jahr genutzt werden kann, ist die Schafgarbe (Achillea millefolium). Auch sie ist überall zu finden. Charakteristisch sind im Frühjahr die zarten, filigranen Blätter, die aus einem kriechenden Wurzelstock wachsen. Die Blätter sowie die Blüten enthalten ätherisches Öl mit Azulen (wie die Kamille), Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, Mineralien und Vitamine. Die in der Volksmedizin beliebte Pflanze wirkt beruhigend, blutreinigend und allgemein kräftigend. Sie findet Verwendung als Tee oder alkoholischer Auszug. Doch eignen sich die Blätter und Blüten wunderbar als würzige Zutat in der Küche, vor allem für Gemüsegerichte, Salate, Kräutersalz, Quarkspeisen und Aufstriche. Die Schafgarbe hat einen herben, scharfen und muskatnussartigen Geschmack. Reizvoll ist die Anwendung als essbare Dekoration.

Dr. Hannelore Pohl

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