Heimische Heilpflanzen: Giftsumach

Bild von JamesDeMers auf Pixabay

In der Vergangenheit wurde in Berichten auf eine Pflanze aufmerksam gemacht, die sich in unseren Wäldern oder freien Flächen als Neophyt eingebürgert hat und wohl fühlt. Sie ist als Giftsumach oder Giftefeu (Toxicodendron radicans oder Rhus toxicodenron) bekannt.  Beheimatet ist sie vorwiegend im südöstlichen Teil Amerikas.

Giftsumach ist ein Strauch, kann aber durch Haftwurzeln auch klettern und Höhen bis zu 3 Metern erreichen. Die Blätter sind dreigeteilt und haben einen langen Stiel. Die Einzelblättchen sind länglich herzförmig. Junge Blätter sind rot gefärbt, später werden sie dunkelgrün (Juni-Juli). Die Blüten sind grünlich/weiß und sitzen an blattachsenständigen Rispen, entstehende Früchte sind erbsengroß und gelblich.

Ist diese Pflanze zu finden, wird dringend geraten, Abstand zu halten! Schon ein leichtes Berühren der Pflanze kann zu starken Hautreizungen führen. Ursache ist ein weißer Milchsaft, der sich an der Luft dunkel färbt. Im Milchsaft wurde Urushiol, ein Hautgift, nachgewiesen, das zu sogenannter Rhus- Dermatitis führt. Die Folge sind Rötungen der Haut. Die betroffenen Stellen beginnen zu jucken und die Rötung breitet sich weiter aus. Starker Juckreiz und Blasenbildung zeigen sich danach. Gehen die Blasen auf, kann es zur Blutvergiftung kommen. Die Heilung kann Monate dauern. Innerlich eingenommen sind blutige Durchfälle und sogar der Tod möglich. Gelangt der Milchsaft in die Augen, entzündet sich die Binde- und Hornhaut, es kann zur Erblindung kommen.

Der Giftsumach ist giftig für Pferde, tödlich für Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und andere Nager. Wahrscheinlich auch für Hunde, Katzen und Vögel. Entzündungen vom Maul, Übelkeit, Magen- und Darmbeschwerden, blutiger Durchfall bis zum tödlichen Verlauf sind möglich.

Neben dem Hautallergen Urushiol sind noch Glykoside, Gallusgerbsäure und Gerbstoffe nennenswert. Durch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe hat die Pflanze arzneiliche Bedeutung. Genutzt werden die frischen Blätter in der Homöopathie u.a. bei juckenden Hautkrankheiten, Entzündungen der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes, Hirnhautentzündung, Erregungszuständen, starken Drüsenschwellungen und chronischem Gelenk- und Muskelrheuma.

Der Gattungsname Rhus ist vom griechischen fließen abgeleitet und weist auf die saftige Rinde hin. Der Artname toxicodendron geht auf den griechischen Begriff toxicon- Pfeilgift  und dendron– Baum zurück und weist damit auf die Giftigkeit des Strauches bzw. Baumes hin. Früher galten Grundstücke, in denen der Giftsumach wuchs, als verhext und fanden deswegen nur schwer Käufer.

Also, äußerste Vorsicht, wenn Sie bei Wanderungen diese Pflanze erkennen!!

Dr. Hannelore Pohl

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