Heimische Heilpflanzen: Tripmadam

Bild von Thomas B. auf Pixabay
Bild von Thomas B. auf Pixabay

In vielen Gärten steht an trockenen Stellen als Steingartenpflanze der Felsenmauerpfeffer, die Fetthenne oder die Tripmadam (Sedem rupestre). Sie gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Die Tripmadam (diesen Namen mag ich besonders) ist auch wildwachsend auf trockenen Standorten in Wäldern und Hügeln, zwischen Felsen und alten Gemäuern zu finden. Durch ihre Anspruchslosigkeit und Trockentoleranz wird sie auch gern zum Bepflanzen von Gräbern genutzt.

ELLENBERG charakterisiert sie als eine Halblichtpflanze, eine mäßigwärme- und mäßigsaure Zeigerpflanze, einen Anzeiger für stickstoffarme Standorte und eine Pflanze, die bald einen wärmeliebenden Sandrasen bildet.

Der Stängel wird etwa 20 cm hoch. Die Blätter sind fleischig, pfriemlich und spitz und tragen am Grunde ein kurzes Anhängsel. Die Farbe der Blätter kann blaugrün bis purpur oder grün sein. Goldgelbe Blüten erscheinen im Juli und August.

Die vegetative Vermehrung der Pflanze ist sehr einfach, da jedes Pflanzenstück  recht schnell Wurzeln bildet.  Ein robuster Pflanzenteppich entwickelt sich da bald, der sich gut als Füllung von Rasengittersteinen eignet.

Die Tripmadam ist winterfest und auch während der Winterzeit zu ernten. Genutzt werden die Blätter und Spitzen der jungen Stängel vor der Blüte. Sie sind ein interessantes Gewürz für Salate, Soßen, Suppen oder können als Gemüse allein oder mit anderen Kräutern zubereitet werden. Der Geschmack der Blätter ist erfrischend und säuerlich bis leicht bitter. So ist Tripmadam ein guter Vitaminspender, vor allem in der Winter- und Frühjahrszeit. Auch Gerbstoffe wurden nachgewiesen. Eine positive Wirkung wird der Pflanze bei hohem Blutdruck und Arterienverkalkung nachgesagt. Der Saft der Pflanze auf Insektenstiche aufgebracht, verhindert lästiges Jucken und Anschwellen.

Die mehr oder weniger langen „beblätterten“ Triebe eignen sich hervorragend zur Dekoration mit Frühjahrsblumen.

Getrocknet werden können die fleischigen Blätter nicht. Da sie aber zu jeder Zeit zu ernten sind, ist dies kein Problem. Schauen Sie sich in Ihrem Garten um, ob vielleicht die Tripmadam zu finden ist.

Dr. Hannelore Pohl

Weitere interessante Beiträge

blank

Heimische Heilpflanzen: Chayote

Heilende Pflanzen vor unserer Haustür Zur Haus- Garten- Freizeitmesse in diesem Jahr konnten wir an unserem Stand auf interessante Gemüse und Gewürze aufmerksam machen. Ein uns unbekanntes Gemüse war die…
blank

Heimische Heilpflanzen: Basilikum

Heilende Pflanzen vor unserer Haustür Ein Gewürz, das als Topfpflanze zu jeder Jahreszeit zur Verfügung steht, ist das Basilikum (Ocimum basilicum). Unter den Namen Basilie, Basilienkraut, Königskraut, Deutscher Pfeffer, Suppenbasil…
blank

Heimische Heilpflanzen: Schwarznuss

Heilende Pflanzen vor unserer Haustür Im Botanischen Garten steht eine Schwarznuss (Juglans nigra). Oft stehen die Besucher fasziniert vor diesem stattlichen Baum. Im Herbst bewundern sie die Früchte. So soll…
blank

Heimische Heilpflanzen: Bibernelle

Heilende Pflanzen vor unserer Haustür Sehr viele bekannte und weniger bekannte Arznei- und Gewürzpflanzen gehören zu der großen Familie der Doldenblütler. So auch die Gattung der Bibernellen (Pimpinelle). Zu der…
blank

Heimische Heilpflanzen: Majoran

Heilende Pflanzen vor unserer Haustür Ein Gewürz, das wohl in keiner Küche fehlt, ist der Majoran (Origanum majorana). Die Wildform des Majoran stammt aus Kleinasien, aus Zypern und der Türkei.…
blank

Heimische Heilpflanzen: Blutweiderich

Heilende Pflanzen vor unserer Haustür Eine Pflanze für das Auge ist der Blutweiderich (Lythrum salicaria). Sie gehört zur Familie der Weiderichgewächse und ist in diesem Jahr die Staude des Jahres.…