NABU Sachsen schützt heimische Lurche an zahlreichen Standorten
Die Amphibienwanderung steht bevor, und der NABU Sachsen bereitet sich mit gezielten Schutzmaßnahmen vor. Ziel ist es, Kröten, Frösche und Molche sicher über Straßen und andere Hindernisse zu geleiten. Von Februar bis Ende April, der Hauptwanderzeit, errichtet der NABU an kritischen Stellen in Sachsen Amphibienschutzzäune, betreut diese und arbeitet eng mit lokalen Behörden zusammen.
Viele Freiwillige unterstützen jährlich den Schutz der Tiere. Sie kümmern sich um fast 7.000 Meter Schutzzäune, vor allem in den Regionen Leipzig, Nordsachsen, Dresden, Chemnitz und Freiberg. Diese Zäune verhindern, dass die Amphibien auf Straßen geraten und überfahren werden und ermöglichen ihnen, trotz zerschnittener Lebensräume ihre Wanderung zu den Laichgewässern fortzusetzen.
Die Zäune werden dort aufgestellt, wo Verkehrswege die natürlichen Habitate durchschneiden und Landlebensräume von Laichgewässern trennen. Die Helferinnen und Helfer, meist aus der Region, sorgen täglich dafür, dass die Tiere sicher eingesammelt und zu ihren Zielorten gebracht werden. Dabei arbeitet der NABU eng mit Kommunen und Naturschutzbehörden zusammen, um lokale Probleme zu lösen und langfristige Schutzkonzepte zu entwickeln.
Da Wetter und Wanderzeitpunkte der Amphibien schwer vorhersehbar sind, bleibt Flexibilität entscheidend. Milde Temperaturen und Regen können die Wanderung plötzlich auslösen, weshalb die Helfer stets bereitstehen.
Wissenswertes zur Amphibienwanderung
Die Wanderung ist den Amphibien angeboren. Alle heimischen Arten – darunter Erd-, Knoblauch-, Kreuz- und Wechselkröten – nehmen daran teil. Besonders die Erdkröte zeigt zwei typische Wanderungsmuster:
Typ 1: Nach einem milden Februar beginnt die Wanderung früh, wird aber durch Frost oder Trockenheit im März unterbrochen. Sie zieht sich über sechs bis acht Wochen hin, in denen immer wieder einzelne Tiere unterwegs sind.
Typ 2: Nach einem langen, frostigen Winter starten die Kröten oft spontan. Sobald die Nächte mild (über 3–5 °C) und regnerisch werden, brechen fast alle Tiere gleichzeitig auf – meist innerhalb einer intensiven Woche.
Das Wetter beeinflusst Zeitpunkt und Intensität der Wanderung stark.
**Mitmachen und helfen**
Wer sich engagieren möchte, kann sich direkt bei der örtlichen NABU-Gruppe melden. Jede helfende Hand zählt, um die Amphibien sicher ans Ziel zu bringen.
Amphibienschutzzaunbetreuung durch NABU-Gruppen: https://sachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/amphibien/20424.html
Anbei ein Bild ausschließlich zur Verwendung in Zusammenhang mit dieser Meldung und unter Nennung des Bildautors. Krötenwanderung Erdkröten_Foto: Wolf-Rüdiger Grosse_NABU Sachsen, LFA Feldherpetologie
Für Rückfragen:
NABU Sachsen:
Ina Ebert, Ansprechpartnerin Amphibienwanderung
Mobil: 0341 337415-40 • Mobil: 01578 2333136 • E‐Mail: ebert@NABU-Sachsen.de
Robert Beske, Pressestelle NABU Sachsen • Mobil: 0176 12333-147 • Mail: beske@NABU-Sachsen.de